Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN
Der Internationale Gewerkschaftsbund IGB veröffentlicht jedes Jahr einen Report zur Verletzung von Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechten weltweit. Seit einigen Jahren enthält dieser „Global Rights Index“ auch eine Liste der zehn „schlimmsten Länder für erwerbstätige Menschen“. Er stellt fest:
In immer mehr Ländern droht Beschäftigten Gewalt
http://www.dgb.de/themen/++co++fd6a406e-6d55-11e8-ad8a-52540088cada
Dort auch eine schöne grafische Übersicht.
Auszüge:
Die Zahl der Länder, in denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Drohungen und Gewalt ausgesetzt sind, hat sich erneut innerhalb eines Jahres deutlich erhöht. Das geht aus dem „Global Rights Index 2018“ des IGB hervor.
Bereits von 2016 auf 2017 war die Zahl dieser Länder um zehn Prozent gestiegen. Von 2017 auf 2018 stieg sie erneut von 59 Ländern auf 65 Länder an, also innerhalb eines Jahres erneut um mehr als 10 Prozent.
Die 10 schlimmsten Länder
Der IGB hat außerdem wieder eine Liste mit den „Ten worst countries in the world for working people“ (also den „10 schlimmsten Ländern der Welt für arbeitende Menschen“) veröffentlicht:
Algerien
• Staatliche Repression
• Massenverhaftungen und -entlassungen
• Proteste unterdrückt
Guatemala
• Gewalt und Morde
• Diskriminierung
• Kein ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren
Kasachstan
• Verhaftung führender Gewerkschaftsvertreter/innen
• Staatliche Repression
• Diskriminierung
Kambodscha
• Einschüchterungen
und Repressalien
• Repressive Gesetze
• Polizeigewalt
Ägypten
• Staatliche Repression
• Diskriminierung
• Massenverhaftungen
Philippinen
• Einschüchterungen und Entlassungen
• Gewalt
• Repressive Gesetze
Saudi-Arabien
• Missbrauch von Wanderarbeitskräften
• Staatliche Repression
• Zwangsarbeit
Bangladesch
• Gewalt
• Massenverhaftungen
• Diskriminierung
Türkei
• Verhaftung führender Gewerkschaftsvertreter/innen
• Diskriminierung und Entlassungen
Kolumbien
• Morde
• Tarifverhandlungen untergraben
• Diskriminierung
In fast zwei Drittel aller Länder können Beschäftigte keine Gewerkschaft gründen
Auch die weiteren Ergebnisse aus den insgesamt 139 untersuchten Ländern sind teilweise erschreckend:
- In mindestens 9 Ländern wurden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ermordet: Brasilien, China, Kolumbien, Guatemala, Guinea, Mexiko, Niger, Nigeria und Tansania (allein in Kolumbien wurden im Laufe des Jahres 19 Gewerkschaftsmitglieder ermordet).
- In 65% aller untersuchten Länder können einige oder alle Beschäftigten keine Gewerkschaften gründen oder in Gewerkschaften eintreten.
- In fast neun von zehn der Länder (87%) wird einigen oder allen Beschäftigten das Streikrecht verweigert.
- In 81% der Länder werden einigen oder allen Beschäftigten Tarifverhandlungen verweigert.
- Insgesamt 54 Länder beschränken die Rede- und Versammlungsfreiheit (das sind 4 mehr als im Vorjahr und damit ein Anstieg um 8%).
Der komplette IGB-Report:„Global Rights Index 2018“ auf Deutsch als PDF
Jochen