Etwas Nostalgie zum Wochenende gefällig ? Was an der Technik früher besser war

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN
Auszug aus

https://www.pcwelt.de/ratgeber/Diese-Technik-war-frueher-einfach-besser-11296393.html

Nicht immer wurde Technik besser. Wir zeigen Geräte, Service und Begleitumstände, die früher besser waren.

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Tatsächlich wurde Technik nicht immer besser. Oft funktionierten Geräte vor 30 Jahren oder mehr besser als ihre heutigen Nachfolger oder boten zumindest einige Vorteile, die es heute nicht mehr gibt.
Und neben den Geräten waren oft auch der Service oder die Begleitumstände besser. Hier sind einige Beispiele:

VHS-Videorekorder: TV-Programm einfach aufnehmen

Früher konnte man nach Lust und Laune alle Sendungen, Serien und Filme, die im Fernsehen liefen, einfach aufnehmen. Einfach die VHS-Kassette in den Videorekorder einlegen und auf Aufnahme drücken.

Heute sind Aufnahmefunktionen (zumindest für HD) begrenzt, weil die privaten Sender nicht wollen, dass man die Werbung überspringt.

Videotheken: Treffpunkt für Filmfreunde

Videotheken waren Treffpunkt für Film-Enthusiasten. Dort traf man sich mit Freunden und fachsimpelte über den neuesten Horror- oder Actionfilm oder über die lustigste Komödie.
Heute wird man von der schier unüberschaubaren Vielfalt der Inhalte auf Streaming-Diensten erschlagen. Die derart gestreamten Filme und Serien schaut man sich dann oft auch noch alleine an.

Fernseher: Sofort startklar nach dem Einschalten

Früher schaltete man den TV ein und das Bild war sofort da. Der Fernseher war ruckzuck betriebsbereit nach dem Einschalten.

Heute dagegen müssen bei einem Smart-TV erst das (Android)-Betriebsystem hochfahren und sich dessen Bits & Bytes sortieren. Das dauert Minuten – in denen man schnell mal was verpasst, wenn man erst spät eingeschaltet hat.
Da bleibt dann nur der Weg in die Online-Mediathek um das Verpasste nachzuholen.

Kino: Gemeinschaftserlebnis mit Popcorn und Bier

Einen neuen Blockbuster schaute man sich zusammen mit Freunden oder mit der Familie im Kino an. Anschließend diskutierte man das gerade Erlebte – wer schoss zuerst? Han Solo oder Greedo? – mitunter hitzig in der Kneipe.

Und heute? Streamen viele allein für sich zu Hause. Zwar gibt es auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Streamingerlebnis, doch mal ehrlich: Wer macht das? Der Lonely Streamer ist die Realität.

Papierrechnung: Immer zur Hand und keine Druckerkosten

Früher kam die Telefon- und später auch die DSL-Rechnung auf Papier per Briefpost. Benötigte man den Nachweis für das Finanzamt, so legte man der Steuererklärung einfach die bereits ausgedruckte Rechnung bei.
Und wollte man mal nachschauen, wie viel man eigentlich jeden Monat zahlt, dann griff man sich einfach den Ordner mit den Rechnungen und schaute nach.

Die heutigen Online-Rechnung ist dagegen oft nicht sofort erreichbar, weil man nach Monaten oder Jahren das Passwort vergessen oder die Mails alle gelöscht hat. Braucht man die Rechnung zudem als Nachweis für das Finanzamt, dann muss man sie auf eigene Kosten zu Hause ausdrucken – der Tintenpatronenhersteller freut sich. Die Abschaffung der Papierrechnung haben Telekom, Vodafone & Co. natürlich mit dem Umweltschutz begründet.
Logisch, denn keinesfalls geht es den Unternehmen darum Geld zu sparen und die Kosten für den Ausdruck auf die Kunden zu verlagern …

Datenschutz: Standardmäßig garantiert

Wenn Sie einen alten, nicht-smarten TV eingeschaltet haben, dann wusste der TV-Hersteller nicht, was Sie wann anschauen. Wenn Sie Radio hörten, wussten weder der Hersteller des Radios noch die Sender, was Sie hören. Wenn Sie mit einem alten GSM-Handy telefoniert haben, wusste der Netzbetreiber allenfalls theoretisch ihren ungefähren Standort. Aber er hatte keine Ahnung, was Ihre Vorlieben sind, was Sie einkaufen und welche Filme Sie sich am liebsten anschauen.

Der Hersteller Ihres VW Käfer, Opel Ascona, Mercedes-Benz 190 oder Ford Sierra wusste weder, wann Sie wohin fahren, noch wie oft Sie fahren, noch wie schnell Sie fahren. Ihr Auto verriet nichts über Sie.

Heute sammeln Smart-TV und Webradio munter alle möglichen Informationen über Sie und liefern diese an die Gerätehersteller und die Inhalteanbieter. Ihr Smartphone ist einer der umfassendsten Datensammler überhaupt und Ihr Auto ist längst zum Datenkraken mutiert.
Fast schon legendär ist der Fall eines BMW-Cabrio-Fahrers, der bei einem Streit mit seiner Werkstatt von den Inhalten auf einem der Steuergeräte seines BMWs überführt wurde: Datenkrake Auto dient als Beweismittel gegen den Fahrer.

Navigation: Diskreter Faltplan statt Daten sammelnder Navi-App

Zugegeben: Google Maps, Apple Karten, Waze, Here We Go, PNDs von TomTom oder Garmin sowie die fest in den Fahrzeugen verbauten Navigationssysteme sind schon bequem. Doch sie machen den Fahrer eben auch völlig gläsern.
Der gute alte Faltplan
war zwar immer etwas umständlich und bot natürlich keine Sprachanweisungen. Aber er behielt eben auch diskret jedes Reiseziel und jeden Zwischenstopp für sich.
Kämpfte die Fahrerin oder der Fahrer nicht selbst mit der Karte, sondern ließen diese von Beifahrerin oder Beifahrer ablesen, dann wurde die Fahrt zudem zu einem angenehmen Gemeinschaftserlebnis, das gerade im Urlaub in völliger fremder Umgebung sogar einen Hauch von Abenteuer bekommen konnte.

Persönliches Gespräch mit einem Menschen statt Tippen mit einem Chatbot

Wenn Sie früher ein Problem hatten, dann gingen Sie in den Laden oder riefen dort an. In jedem Fall sprachen Sie mit einem Menschen, dem Sie das Problem genau beschreiben konnten.
Heute drängen sich beim Besuch einer Unternehmenswebseite meist sofort Chatbots auf. Die schleusen Sie erst durch einen Fragenmarathon um Sie dann am Ende doch oft ratlos zurückzulassen.
So dass Sie doch noch im Call Center anrufen müssen. Womit wir beim nächsten Problem sind.

Unwissendes Call Center im Nirgendwo statt kompetenter Ansprechpartner vor Ort

Wenn man früher ein Problem mit einem Gerät oder einem Vertrag hatte, dann rief man dort an, wo man das Gerät gekauft oder den Vertrag geschlossen hatte. Mit etwas Glück hatte man sogar die Person an der Leitung, die einem das Gerät oder den Vertrag verkauft hatte. Diesen Menschen musste man nicht erst viel erklären, sondern konnte sofort mit der konkreten Problembeschreibung loslegen.
Im Idealfall hatten Sie für Probleme sogar immer den gleichen persönlichen Kontakt im Laden oder zumindest am Telefon.

Heute gerät man bei einem Anruf in der Regel zunächst an einem anonymen Telefon-Computer, der eine gewisse Vorauswahl trifft. Hat man dessen Tastendrück-Hindernislauf überstanden, dann landet man bei einem Call-Center-Agenten, der irgendwo in Deutschland oder vielleicht sogar im Ausland sitzt. Mit etwas Pech spricht diese Person nicht einmal Deutsch. In jedem Fall kennt sie aber nicht Ihre persönliche Situation, sondern muss sich erst in Ihren Fall einarbeiten. Haben Sie gar das Pech, dass Sie in der gleichen Sache noch einmal bei dem Call Center anrufen müssen, dann dürfen Sie einem anderen Call-Center-Agent den Fall wieder von Neuem schildern.

Persönliches (Telefon)-Gespräch statt kurzer Textnachricht mit Vertippern

Überhaupt „Gespräch“: Heute findet Support oft in Form kurzer Textnachrichten statt. Hilfe kommt vielleicht sogar per Whatsapp. Mitunter sind diese Nachrichten so kurz, dass der Kunde mehrmals nachfragen muss.
Ein ausführliches Gespräch, bei dem sich ein Experte Zeit nimmt für den Kunden, findet oft gar nicht mehr statt – oder kostet extra.

Technik konnte man oft selbst reparieren

Früher konnte man defekte Geräte mit etwas Geschick und Fachwissen und/oder der passenden Reparaturanleitung (die als gedrucktes Buch zur Hand lag) selbst reparieren.
Sei es Videorekorder, Kassettendeck, Radio oder der Vergaser am Auto. Passte die Leerlaufeinstellung des Vergasers nicht mehr, konnte man die mit einem Schraubenzieher nachjustieren.
Auch ein Ölwechsel oder ein Reifenwechsel war und ist bei einem alten Auto kein Problem.

Heute ist es oft sogar schwierig die Räder selbst zu wechseln. Zumindest bei einem „Direkten Reifendruckkontrollsystem“ brauchen Sie Spezialwerkzeug um die in dem Rad befindlichen Sensoren zu kontrollieren.
Und an Eingriffe am Leerlauf brauchen wir schon lange nicht mehr denken. Vielfach lassen sich Teile ohnehin nicht mehr reparieren, sondern müssen immer sofort getauscht werden.

Gedruckte Anleitung statt eBook oder Online-Hilfe

Früher lag jedem Gerät eine mehr oder weniger ausführliche gedruckte Anleitung bei. Sei es bei C64, VHS-Rekorder oder einer Spielkonsole: Ein dicker Schmöker stellt das Produkt im Detail vor.

Heute liegt allenfalls noch eine Kurzanleitung bei, die nicht auf mögliche Probleme eingeht. Um ein neues Produkt wirklich verstehen und Probleme lösen zu können, müssen Sie die meist online verfügbare Anleitung oder das entsprechende E-Book finden oder nach Tipps im Internet googeln.

Zusammen spielen statt anonym online

Früher spielte man gemeinsam Fang den Hut oder Malefiz oder Mensch ärgere dich nicht oder Schafkopf zusammen an einem Tisch. Das sorgte automatisch für Geselligkeit und zusätzlichen Spaß.

Heute spielt man vielfach anonym über das Internet miteinander. Zwar gibt es Chatsysteme, die das Spiel begleiten. Aber das ursprüngliche Miteinander-Erlebnis kann man damit nicht mehr empfinden.

Kein Online-Zwang: Spiele, Windows und Geräte funktionierten ohne Internetverbindung

Kaufte man früher einen Heim-Computer, eine Spielkonsole oder irgendein anderes Gerät, dann funktionierte das nach dem Auspacken sofort. Man musste kein Benutzerkonto erstellen (wie heute bei Windows 11), sich nirgends online einloggen und benötigte schlicht keinen Internetzugang. Auch die heute oft üblichen riesigen Firmware-Downloads, die direkt nach der Inbetriebnahme heruntergeladen werden müssen, gab es nicht.
Software wie ein altes Word oder Windows 3.11 konnten Sie direkt nach dem Installieren sofort verwenden.

Heute benötigen Sie für fast jedes Produkt eine Internetverbindung und meist auch ein Online-Konto. Und praktisch bei jedem Smart-Home-Gerät, Betriebssystem und meist auch bei vielen Spielen steht erst mal der Download eines großen Update-Pakets an, bevor Sie damit loslegen können.
Sogar für Ihr neues Auto müssen Sie sich erstmal online anmelden, wenn Sie dessen Infotainmentsystem und Navigation nutzen wollen: Einfach in das neue Auto reinsetzen und losfahren? Nenene…

Das gute alte Telefonbuch

Sie wissen den Namen einer Person, die Sie anrufen wollen, nur so ungefähr? Dann haben Sie früher im Telefonbuch die Seiten aufgeschlagen, auf denen Namen standen, die so ähnlich geschrieben wurden und gingen die Namen einfach der Reihe nach durch.
Online können Sie zwar auch mit Platzhaltern arbeiten, aber so übersichtlich wie die langen Listen auf Papier ist das nicht. Zudem entdeckte man beim Stöbern im Telefonbuch ganz nebenbei die eine oder andere Verwandtschaftsbeziehung, von der man bis dato nichts wusste. Etwas Stalking war also inklusive.

Uhr muss nie aufgeladen werden – und hält unter Umständen ewig

Eine Quarzuhr lief mit den vor Jahrzehnten üblichen Batterien oft über viele Jahre (mittlerweile scheint sich die Lebensdauer von Quarzbatterien deutlich verringert zu haben …).
Sie mussten bei einer Quarzuhr also nie darüber nachdenken, ob diese auch morgen noch läuft. Trugen Sie gar eine mechanische Uhr am Handgelenk, dann läuft diese mit etwas Glück viele Jahrzehnte, ohne dass Sie dafür etwas anderes tun müssen, als sie regelmäßig aufzuziehen – selbst diese Notwendigkeit lässt sich mit einer

reduzieren – und vielleicht mal neu ölen zu lassen. So eine Uhr können Sie sogar vererben.

Eine moderne Smartwatch bietet zwar grundsätzlich mehr Funktionen als eine Quarzuhr und erst recht mehr Möglichkeiten als eine mechanische Uhr. Doch wer einfach immer und überall bequem nur die Uhrzeit ablesen will, fährt mit einer klassischen Uhr besser und produziert damit keinen Elektroschrott. Von der zeitlos eleganten Optik mancher mechanischen Uhren ganz zu schweigen.

Kopfhörer: Einstecken und loshören

Kopfhörer musste man früher nicht aufladen. Sondern einfach in den Cinch-Anschluss stecken und los ging das Hörvergnügen.
Einen Akku mussten Sie nicht laden, denn es gab keinen im Kopfhörer.

Wenn Sie den Kopfhörer mit einem Walkman verbunden haben, dann konnten Sie damit fast genauso bequem herumlaufen wie heute mit Airpods und dem iPhone. Nur das die alte Lösung deutlich weniger gekostet hat.

Handy-Akku hielt ewig

Wie oft müssen Sie den Akku Ihres Smartphones aufladen? Hält er nur einen Tag, oder schaffen Sie mit einer Akku-Ladung vielleicht sogar zwei Tage?
Bei einem alten Handy war das anders, da konnten Sie das Aufladen glatt vergessen. Und es stand trotzdem wochenlang bereit.

Alte mechanische Technik war unkaputtbar

Viele Haushaltsgeräte waren früher annähernd unzerstörbar und hielten ewig, beispielsweise unsere alte Kaffeemühle von Krups. Die stammt vermutlich aus den 1970ern (oder ist sogar noch älter) und mit ihr mahlen wir heute noch unseren Kaffee. Falls Sie ihren Sound hören wollen, klicken Sie hier.
Tipp:
Noch mehr aussterbende oder bereits ausgestorbene Betriebsgeräusche finden Sie bei Conserve the Sound – Online-Archiv für aussterbende Geräusche .

Videospielkonsolen: Modul einlegen und spielen

Früher legten Sie einfach das Modul/Cartridge in die Spielkonsole ein und spielten los. Etwas später ging das mit einer CD genauso einfach.

Und heute: Sie müssen das Spiel erst installieren, dann alle Updates aufspielen, dann den Richtlinien zustimmen und natürlich einen Account beim Entwickler anlegen.

Software einmal gekauft und dauerhaft benutzt

Früher kaufte man Word, Corel, Windows, Adobe Photoshop ( Pearl verkaufte vor vielen Jahrzehnten ein Bundle aus einer Hercules-Grafikkarte und dem damals nicht mehr ganz aktuellen Adobe Photoshop 4.0 zu einem wirklich fairen Preis) oder welches Programm auch immer und konnte es danach zeitlich unbegrenzt nutzen.
Meist ließ sich das Programm in der Praxis sogar auf mehreren Rechnern installieren, auch wenn das die Lizenzbestimmungen natürlich nicht erlaubten.

Doch seit Jahren drängen uns die Hersteller zu Software-Abonnements. Zwar bekommt man dadurch auch neue Features, doch oft benötigt man diese ja gar nicht. Dafür muss man dann aber jedes Jahr neu für die Software zahlen.
Denn mal ehrlich: Einen umfangreichen Artikel mit vielen Hundert Seiten Text und mit über Tausend Fußnoten, dazu noch einigen Abbildungen und einem ausführlichen Inhalts- und Literaturverzeichnis konnte man schon vor Jahrzehnten problemlos mit Word erstellen. Dafür braucht man keine neue Wordversion, die jedes Jahr neue Funktionen bekommt. In den meisten Fällen profitiert nur der Hersteller der Software von solchen Abonnements.

Festnetztelefonie: Unerreichte Sprachqualität

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Das alte analoge Telefonnetz, einst von der Deutschen Bundespost aufgebaut, bot eine bis heute unerreichte Sprachqualität und Zuverlässigkeit. Da können die Marketing-Lautsprecher der Deutschen Telekom noch so sehr die Vorzüge der modernen IP-Telefonie (VoIP) hinausposaunen. Wenn wir mit dem alten analogen Telefon genauso viele Verbindungsabbrüche, Aussetzer und Störgeräusche wie mit den heutigen VoIP-Anlagen gehabt hätten, dann hätte sich der Telefonapparat nie durchgesetzt. Und wir hätten alle Brieftauben gezüchtet.*)

Festnetz-Telefon statt Handy

Überhaupt kommt das Festnetz-Telefon zunehmend aus der Mode, die jungen Menschen von heute nutzen praktisch nur noch ihr Smartphone. Dabei bietet das Festnetz-Telefon durchaus Vorteile:
Es ist leichter und größer, liegt dadurch angenehmer in der Hand, was gerade bei langen Gesprächen erfreulich ist. Außerdem heizt das Festnetztelefon das Ohr nicht so stark auf.
Obendrein bietet Festnetztelefonie meist eine bessere Sprachqualität als ein Smartphone.

Harmloser Telefonstreich statt Enkeltrick mit vielen Tausenden Euro Schaden

Ok, wenn um 2 Uhr nachts das Telefon Sturm klingelt, dann ist das nicht unbedingt ein schönes Wachwerden. Klingelt es gar mehrmals hintereinander, dann ist das sogar richtig nervig.
Doch immerhin entsteht dadurch kein ernster Schaden.

Und heute? Professionell organisierte Call-Center rufen aus dem Ausland vor allem ältere Menschen an, flößen diesen furchtbare Angst mit Gruselgeschichten zu den Enkeln ein und bringen die armen Menschen dann um ihr Erspartes.
Wir zeigen diese miese Masche an einem konkreten Beispiel: PC-WELT spricht mit Enkeltrick-Opfer und erklärt, wie Sie Ihre Liebsten schützen.

Für diesen Zweck nutzen die psychologisch oft gut geschulten Gangster moderne Techniken wie Call ID Spoofing.

Mit Bargeld bezahlen: Absolut anonym

Wer online bezahlt, lässt bis zu einem gewissen Grad die Hosen runter. Alle online absolvierten Bezahlvorgängen lassen sich nachvollziehen.
Interessant für Empfänger, Banken, Unternehmen und gegebenenfalls auch für das Finanzamt. Auch der Lebenspartner kann mitlesen, wenn er Zugang zum Online-Konto hat.

Bargeld dagegen ist Anonymität und Datenschutz in Reinkultur. Niemand kann Ihren Zahlung nachvollziehen und Sie gegebenenfalls dafür zur Rechenschaft ziehen.
Es hat seinen guten Grund, warum immer noch viele Menschen in Deutschland gerne bar bezahlen. Das bargeldlose Bezahlen bietet eben keineswegs nur Vorteile.

Kaugummi-Automat: Naschvergnügen an der Ecke

Früher hing an vielen Hauswänden ein Kaugummi-Automat. So konnte man sich als Kind spontan mal was zum Naschen besorgen. Nicht unbedingt zur Freude der Eltern und zum Vorteil der Zähne, aber gut für die Seele.

Heutzutage sind nur noch wenige befüllte Kaugummi-Automaten aufgehängt. Wer also unterwegs naschen will, muss sich das vorher besorgen. Mit Amazon oder einem Lieferdienst. Und darf dabei wieder eine Datenspur für passende Werbeanzeigen hinterlassen.

Mein Kommentar: Dazu könnte ich auch noch jede Menge beitragen, z.B. zu Kameras und Filmen.

*: Das alte analoge Netz funktionierte auch noch bei großräumigem und längerem Stromausfall, da es eine eigene Versorgung eingebaut hatte.

Über Kommentare auf meinem Blog hier würde ich mich freuen.
Jochen

Politik treibt Ärzte mit IT-Vorgaben aus ihrem Beruf !

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Hier zieht eine sehr engagierte Hausärztin zum 1.1.2022 die Konsequenz, die ich schon Mitte 2019 gezogen habe – sie gibt, u.a. um ihren Patienten die Schweigepflicht zu erhalten, ihre Kassenzulassung ab.
Auch mir ist es seelisch besser ergangen, seit ich ausgestiegen bin.

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Inwieweit diese Tele-Informatik mit Zwangserfassung zu einem System gehört, das aus der ganzen Welt soviel wie möglich Daten ansaugen will zum Zweck der elektronisch gestützten Staatsführung und Optimierung im Interesse von Großindustrie, Banken und Geheimdiensten, darüber mehr hier:
https://josopon.files.wordpress.com/2021/08/erosion_d_demokratie2021-08.pdf

Hier der entsprechende Artikel aus dem Ärztenachrichtendienst https://www.aend.de/article/213791

Vor einer Flucht vieler Vertragsärzte in den frühzeitigen Ruhestand warnt die Freie Ärzteschaft (FÄ). Grund seien vor allem aufgezwungene Vorgaben zur Digitalisierung, die den Praxisbetrieb stören würden, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Verbands. Darin kommt auch eine Ärztin zu Wort, die sich zum Aufhören entschieden hat.

Viele Praxisärzte berlegen derzeit, ihre Tätigkeit an den Nagel zu hängen und das durchaus auch weit vor dem Ruhestand, sagt FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich. Verantwortlich dafür ist aus seiner Sicht unter anderem eine fehlgeleitete Digitalisierung in den Praxen. Sie führe zu massiven Behinderungen im Praxisbetrieb.

eCard-neindankeBereits beim sogenannten Versichertenstammdaten-Abgleich, zu dem die Arztpraxen schon vor längerer Zeit verpflichtet wurden, komme es immer wieder zu Störungen und Ausfällen, erklärt Dietrich.
Für geplante Anwendungen wie die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), das elektronische Rezept (eRezept) und die elektronische Patientenakte (ePA) sei ähnliches zu erwarten.

Ein weiterer Kritikpunkt der FÄ: Der Datenschutz werde bei den Vorgaben zur Digitalisierung nicht ausreichend berücksichtigt. Patientendaten gehören nicht in eine Cloud und Ärzte sind keine Sachbearbeiter, die die Daten für die Verwertung durch Krankenkassen und Industrie sammeln, betont Dietrich.
Die aktuelle Gesundheitspolitik stelle die Interessen der IT-Industrie, Krankenkassen und anderen an den Patientendaten interessierten Institutionen und Unternehmen vor die Belange der Patienten und Ärzte, moniert der FÄ-Chef.

Um zu veranschaulichen, inwieweit die Digitalisierungspflichten Niedergelassene aus ihrem Beruf treibt, lässt die FÄ in ihrer Mitteilung ihre baden-württembergische Landesvorsitzende Dr. Susanne Blessing zu Wort kommen.
Sie hat sich entschieden, ihren Kassenarztsitz früher als geplant niederzulegen nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit als Hausärztin in Tübingen.
Aufgrund komplexer und störanfälliger digitaler Datenverwaltung habe sie immer weniger Zeit für die individuellen Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten, sagt Blessing, die auch regelmäßig im änd-Forum schreibt.
Zuwendung, Vertrauen und ärztliche Kompetenz sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Standardisierte und erzwungene Datenverwaltung aber beeinträchtigt erheblich den empathischen Arzt-Patienten-Kontakt, sagt sie.

An die Telematik-Infrastruktur hat sich die Hausärztin nicht angeschlossen.
Sie begründet das wie folgt: Meine ärztliche Schweigepflicht ist mir wichtiger als die zentrale Speicherung von Gesundheitsdaten.
Sie befürchtet zudem, dass etwa Versicherungen die digital gespeicherten Daten der Patienten zu deren Nachteil verwenden könnten.

Über ihren Entschluss, ihre Praxis aufzugeben, seien zwar viele Patientinnen und Patienten traurig, gleichzeitig würden sie aber durchaus Verständnis zeigen, berichtet Blessing. Manche würden es auch aus ihrem eigenen Arbeitsalltag gut kennen, wenn Bürokratie und Datenverwaltung massiv die eigentliche Tätigkeit stören wrden.

Wenn sich nun mehr und mehr Haus- und Fachärzte entscheiden wrden, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, gehe wertvolle Erfahrung verloren und der Ärztemangel nehme zu, warnt FÄ-Chef Dietrich.
Zudem würden die Termin-Wartezeiten immer länger. Bei vielen Fachärzten würden die Patienten heute bereits oft viele Wochen bis Monate auf eine Vorstellung in der Praxis warten.

Mein Kommentar: Für die meisten Patienten heißt das leider
– entweder lange auf Termin warten, buckeln, sich dem Diktat von medizinfremden KassenmitarbeiterInnen unterwerfen
– oder die Behandlung selber zahlen und sich so die ärztliche Schweigepflicht sichern.

Kaum einer meiner früheren Kassenpatienten war über die Tragweite seiner Entscheidung informiert, die elektronische Gesundheitsberwachungskarte von seiner Kasse anzunehmen.
Siehe mehr dazu in meinem halbstündigen Vortrag hier: https://www.youtube.com/watch?v=Vg4Bg_-AVD4
Auch die darauf folgenden 3 Vorträge kann ich sehr empfehlen.
Schönes Wochenende !

Über Kommentare auf meinem Blog hier  würde ich mich freuen.
Jochen

Transparenz versus TTIP – Nebelkerzen der EU-Kommission und der Bundesregierung

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Alexander Ulrich (MdB der LINKEn)  warnt vor Nebelkerzen der EU-Kommission und der Bundesregierung zu den Freihandelsabkommen.
Vergleiche dazu meinen gestrigen Rundbrief. Es ist unglaublich, wie Gabriel die Bürger für dumm verkaufen will:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/954523.transparenz-versus-ttip.html
Auszüge:

Das enorme öffentliche Interesse an den Verhandlungen um die Wirtschaftsabkommen CETA und TTIP mit Kanada und den USA stellt EU-Kommission und Bundesregierung vor große Schwierigkeiten. Bisher waren sie es gewohnt, derartige Abkommen hinter verschlossenen Türen, ohne Rücksicht auf öffentliche Interessen verhandeln zu können.
Nun sind sie offenbar ein paar Schritte zu weit gegangen. Ob Genfood, Finanzderegulierung, Datenschutz, Umweltstandards, Arbeitnehmerrechte oder Investorenschutz – die Palette problematischer Verhandlungsinhalte ist breit.
Die Öffentlichkeit ist alarmiert und fordert mehr Transparenz und Mitsprache.

Das wollen EU-Kommission und Bundesregierung unbedingt verhindern. Denn je mehr die Öffentlichkeit über die Verhandlungsinhalte weiß, desto größer wird der Widerstand – und desto schwieriger wird es, diese Monsterverträge überhaupt noch durchzusetzen.
Deswegen werfen sie nun eine Nebelkerze nach der anderen, um mehr Transparenz vorzutäuschen, ohne sie tatsächlich herzustellen.

Nebelkerze 1: Beiräte. Den Vorwurf, fast ausschließlich Vertreter von Banken und Konzernen einzubeziehen, haben EU-Kommission und Bundesregierung mit der Schaffung so genannter Beiräte beantwortet. Dort können nun ausgewählte Vertreter der Zivilgesellschaft ihre Meinung sagen. Eine Regelung dafür, wie das in den Verhandlungen berücksichtigt wird, gibt es allerdings nicht.

Nebelkerze 2: Öffentliche Konsultation zu Investorenklagerechten. Die besonders kritische Debatte zu den vorgesehenen Investorenklagerechten (ISDS) hat die EU-Kommission mit einer öffentlichen Konsultation beantwortet, die die Position der EU neu ausloten sollte. Ein »Nein zu ISDS« war in diesem Verfahren jedoch nicht vorgesehen. Lediglich technische Details konnten korrigiert werden – damit können normale Bürger jedoch kaum etwas anfangen.

Nebelkerze 3: Veröffentlichung des Verhandlungsmandates. Nach fast eineinhalb Jahren Verhandlungen hat die EU das Mandat der Kommission veröffentlicht, also die Grundlage, auf der verhandelt wird. Der Mehrwert war null, da dieses Dokument schon vor über einem Jahr geleakt wurde und auf zahlreichen Websites in mehreren Sprachen abrufbar ist.

Nebelkerze 4: Rote Linien. Die SPD hat auf einem Parteikonvent rote Linien definiert. Eine davon sind die Investorenklagerechte. Da die SPD bekanntermaßen in Deutschland mitregiert, sollte man meinen, dass die deutsche Position an diesen roten Linien nicht vorbeikommt.
Mittlerweile hat Wirtschaftsminister Gabriel jedoch klargestellt, dass er die Klagerechte trotzdem akzeptieren wird – aus „Rücksicht auf die Interessen anderer EU-Staaten“.

Diese Rücksicht ist offensichtlich ein Täuschungsmanöver. Zum einen, weil die Bundesregierung in den letzten Jahren nicht gerade durch einen besonders rücksichtsvollen Umgang mit den europäischen Nachbarn auf sich aufmerksam gemacht hat. Zum anderen aber auch, weil mit Frankreich, Österreich und den Niederlanden bereits in drei Nachbarstaaten die Parlamente klare Beschlüsse gegen Investorenklagerechte gefällt haben.

Die jüngst von der EU-Kommission vorgestellte Transparenzinitiative ist die Nebelkerze Nummer 5. So sollen die Lobbykontakte der Handelskommissarin veröffentlicht werden – nicht aber jene der EU-Beamten, die konkret verhandeln.
Zudem sollen EU-Positionspapiere veröffentlicht werden – nicht aber konkrete Verhandlungstexte.
Letztlich werden genau jene Informationen weiterhin vorenthalten, die wichtig wären, um tatsächlich eine zivilgesellschaftliche Beteiligung und demokratische Kontrolle herzustellen.

Geändert hat sich also nichts: EU-Kommission und Bundesregierung versuchen weiter, die Verhandlungsprozesse möglichst intransparent zu halten. Zugleich täuschen sie das Gegenteil vor. So wollen sie CETA und TTIP trotz erheblicher öffentlicher Kritik durchsetzen. Wir sollten uns nicht hinters Licht führen lassen. Widerstand bleibt richtig und wichtig!

Die verbotene und nun selbstorganisierte Bürgerinitiative hat die Eine-Million-Marke fast geknackt. Bereits in vier Ländern wurde das Mindestquorum erreicht (sieben sind erforderlich). Das ist ein riesiger Erfolg! Um wirklich Druck aufzubauen, braucht es aber viel mehr.
»Stopp TTIP« kann die größte Bürgerinitiative aller Zeiten werden. Wenn das klappt, wird es wieder ein ganzes Stück schwerer, diesen Vertrag noch durchzusetzen.

Wir können diese Auseinandersetzung gewinnen!

Jochen