Deutschland geht klauen – und bezahlt die Gewerkschaften der Plantagenarbeiter*innen!

Dieses YouTube-Video ist einfach sehenswert:

Am 28.02.2018 veröffentlicht

Warum geht Deutschland klauen?

Deutschland geht klauen. Die Discounter führen einen Preiskampf um die billigsten Lebensmittel und klauen dafür den Menschen, die die Produkte herstellen, ihre Würde.
Sie lassen unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren, sie lassen Menschen dafür leiden, damit wir als Konsumenten billig einkaufen können.

Deutschland geht klauen. Wichtigster Komplize von Rewe, Aldi, Edeka, Norma und Lidl ist die Bundesregierung.
Sie weigert sich, Gesetze zu erlassen, welche die Menschenrechte der Produzenten schützen und die Discounter zur Rechenschaft ziehen.

Deutschland geht klauen. Auch wir sind Komplizen.
Denn jedes Mal, wenn wir die Produkte der Discounter kaufen, machen auch wir Konsumenten uns schuldig.
Wir machen uns unschuldig schuldig, weil wir keine Wahl haben. Zwar können wir uns bei wenigen Produkten für die Fair-Trade-Variante entscheiden.
Doch das zeigt uns vor allem, dass die große Mehrheit unserer Konsumgüter, mit den Worten der UN gesprochen, auf moderner Sklaverei basiert.

Deshalb gehen wir jetzt richtig klauen. Für die Rechte der Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren.
Das Geld, das wir dabei sparen, geben wir Gewerkschaften und Organisationen, die sich für die Rechte der Erzeuger einsetzen.

Denn das, was die Regierung hier zur Zeit tut, ist nicht genug. Der nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte setzt auf Selbstverpflichtung der Unternehmen und bleibt dabei unverbindlich.
Der Plan benennt zwar die Verantwortung der Unternehmen, verpflichtet sie aber nicht dazu, die Produktionsbedingungen zu verbessern. Demnach ist alles in Ordnung, wenn sich nur die Hälfte aller Unternehmen nicht an Menschenrechte halten und die andere Hälfte lediglich erklären kann, warum sie sich nicht daran hält. Super.

Deshalb treten wir den Rechtsstaat mit Füßen, bis er in die Pötte kommt. Wir müssen Unternehmen in Deutschland verklagen können, wenn sie uns Produkte anbieten, für die andere Menschen mit ihren Grundrechten bezahlen.
Eine entsprechende Gesetzesvorlage gibt es sogar bereits. Doch fehlt der Wille, sie umzusetzen. Dabei ist dies auch eine Chance, Fluchtursachen im Ursprungsland dieser Ursachen, in Deutschland, zu bekämpfen.

(Aus dem Neuen Deutschland:)
Peng
will mit ihrer neuen Aktion auf globale Ungleichheiten aufmerksam machen und zeigen: Für unsere niedrigen Preise zahlen andere einen hohen Preis.

»Die Supermärkte klauen jeden Tag auf legale Weise«, erklärt Schneider bei Bier und selbst gedrehten Zigaretten in einem Hinterzimmer der Kneipe.
Die heimischen Supermärkte seien direkt und indirekt an Menschenrechtsverletzungen im Ausland beteiligt.
Auf der Homepage des Kollektivs heißt es: »Die vier großen Discounter Lidl, Edeka, Aldi und Rewe bestehlen täglich ihre Produzent*innen, denn sie verhindern Gewerkschaften, zahlen Hungerlöhne und befördern die Verletzungen von Menschenrechten«. Ein Beispiel: Auf den Kakao-Farmen in Ghana, Kamerun und Elfenbeinküste arbeiten zwei Millionen Kinder. Sie schuften für unsere Schokolade.

In der Kreuzberger Bar wird ein Video an die Wand gestrahlt. Die Bilder zeigen einen Supermarkt irgendwo in Deutschland. Die Stimme aus dem Off sagt: »Dank der Plantagenarbeiter in Brasilien, die für sie auf ihre Arbeitsrechte verzichten, kostet das Kilo Orangen heute nur 99 Cent.«

Mit ihrer Aktion will Peng die »heilige Kuh des Eigentums« angreifen. Über rechtliche Konsequenzen haben sich die Künstlerinnen viele Gedanken gemacht.
Jurist
innen wurden zu Rat gezogen. Aber: »Wir stellen uns auf ein breites Spektrum von möglichen rechtlichen Konsequenzen ein.«
Die Berliner*innen hoffen, dass die Aktion als Kunst wahrgenommen wird. Ob das »Schutzschild der Kunstfreiheit« aber wirklich schützt, ist unsicher.
Für Menschen, die im Supermarkt klauen und erwischt werden, auf jeden Fall nicht! Peng schreibt, dass sie keine Kapazitäten hätten diese Menschen »rechtlich oder finanziell zu unterstützen«.

Jochen

Gewerkschaftsfeind Hoeneß ablösen, den Anstand retten!

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

HoWe1Liebe Freunde, Kollegen, Genossen,
obwohl „Anstand“ eine hoffnungslos bourgeoise Kategorie ist und Herr H. sich genau so verhält, wie man sich so einen Kapitalisten vorstellt, inklusive der Krokodilstränen, habe ich auf openPetition eine Petition unterschrieben, die auch Euch interessieren könnte. Unterzeichnet bitte auch:

https://www.openpetition.de/petition/online/hoeness-abloesen-den-anstand-retten

Ich habe unterschrieben, weil:
Laut NGG würde den Beschäftigten von HoWe Wurstwaren KG, Lieferant der Discounter Aldi, Plus und Netto, lediglich ein Hungerlohn gezahlt, würden verstärkt eingesetzt und ein Betriebsrat für die Beschäftigten existiere nicht.
Als Hoeneß von den Protesten der Gewerkschaft hörte, zeigte er sich verärgert: „Wir leben in keinem Gewerkschaftsstaat, wo mir die NGG Vorschriften machen kann“, zitiert ihn die Nürnberger Abendzeitung.
Ohnehin helfe er nur beim Verkauf, das operative Geschäft habe er längst an seinen Sohn Florian abgegeben.
Dieser wehrte sich prompt. Die Gewerkschafter würden nur gegen das Unternehmen schießen, „weil wir den Namen Hoeneß tragen.“

Während die NGG dem Unternehmen vorwirft, die 290 Beschäftigten mit einem Niedriglohn von 1.380 Euro brutto abzuspeisen, wolle Florian Hoeneß keine Zahlen nennen. Mit einem Lohn dieser Größenordnung habe er aber für „Ungelernte mit Sprachschwierigkeiten überhaupt kein Problem.“ Das sei branchenüblich.

Vielmehr trage der Verbraucher die Verantwortung, der immer alles möglichst billig kaufen wolle. Zudem könne der Staat ja entsprechende Mindestlöhne einführen. Auch den Vorwurf der übermäßigen Beschäftigung von Leiharbeitskräften wollte Hoeneß junior gegenüber der Nürnberger Abendzeitung nicht gelten lassen. Es seien nur 80 Personen, die zu den gleichen Konditionen wie die Festangestellten beschäftigt würden, so der Wurstfabrikant. Zudem hätten alle Beschäftigten eine sechsköpfige Interessenvertretung gewählt.
„Nürnberger Rostbratwürste sind besser geschützt als die Beschäftigten in den Herstellungsbetrieben“, kommentierte Regina Schleser, Vorsitzende des Landesbezirks Bayern der NGG, die Argumentation.
Und hier der Text der Petition:

FC_BayernMuenchenHiermit fordere ich Sie als Mitglied des Aufsichtsrates des FC Bayern München auf, den Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Präsidenten des FC Bayern, Herrn Hoeneß, sofort abzulösen.

Begründung:

Herr Hoeneß hat zugegeben, 18,5 Millionen Steuern hinterzogen zu haben. Das ist sowohl aus der Sicht der Fans des FC Bayern wie auch aus der Sicht fast aller deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger eine unvorstellbar hohe Summe, um die er das Gemeinwesen betrogen hat . Hoeneß ist zum Sinnbild von Maßlosigkeit und Unanständigkeit geworden.

– Wenn Sie diesen Präsidenten im Amt lassen, dann fördern Sie die Verwilderung der Sitten in Deutschland, dann machen Sie den schlampigen und kriminellen Umgang mit dem Staat und mit unseren öffentlichen Einrichtungen hoffähig.

– Wenn Sie nicht sofort handeln und den Aufsichtsratsvorsitzenden und Präsidenten entlassen, dann fällt auch ein böser Schatten auf die großen Unternehmen, deren Repräsentanten mehrere von Ihnen sind. Sie entwerten damit zugleich das Bemühen deutscher Unternehmen um eine von Anstand und Solidarität bemühte Unternehmensführung, den so genannten Corporate Governance Kodex.

Das alles gilt unabhängig davon, ob Herr Hoeneß mit einer Haft bestraft wird oder nicht.
Wenn Sie aus falscher Solidarität mit dem Steuerbetrüger Hoeneß nichts tun, dann fällt dieses Verhalten als Kumpanei auf Sie und Ihre Unternehmen zurück.

Weiter Infos auf den NachDenkSeiten: www.nachdenkseiten.de/?p=21051

Im Namen aller Unterzeichner/innen.

Pleisweiler, 11.03.2014 (aktiv bis 10.05.2014)
v.

Debatte zur Petition

PRO: Die Causa Hoeneß beschäftigt die Republik. Zu Recht. Wird hier doch exemplarisch deutlich, in welch einer verluderten Gesellschaft wir leben. Ein Mann schickt sich an, die Entscheidung darüber zu fällen, was mit dem Geld zu geschehen hat, dass er sich …

PRO: Bei Bankräubern, prügelnden Ehemännern, Geldfälschern, Kinderschändern, Alkoholfahrern erlauben wir uns schnell eine Meinung aufgrund unserer Kultur und der Erfordernisse für ein geregeltes Zusammenleben. Wir würden ihnen wichtige Funktionen natürlich …

CONTRA: Diese Petition ist gar nicht umsetzbar. Der Aufsichtsrat kann Uli gar nicht als Präsident des FC Bayern München e.v. ablösen. Das können nur die Vereinsmitglieder. Der Aufsichtsrat überwacht den Vorstand der ausgegliederten FC Bayern München AG und dort …

CONTRA: Wenn Sie diese Petition unterzeichnen, „dann fällt dieses Verhalten als Kumpanei zwischen Ihnen und den von Ihnen der Moral „bezichtigten“ Unternehmen zurück.“ Die Klasse der Unterprivilegierten mach sich Sorgen um das Ansehen der Herrschenden: Sehr lustig.

Jochen