Frohes Fest 2016: Diese Schoko-Osterhasen enthalten gefährliche Mineralöle… Hier Forderung an die EU-Kommission unterschreiben !

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Aha. Die Produktion läuft wie geschmiert. Zum Schmieren wird möglicherweise Mineralöl statt biologisch verträgliches Pflanzenöl verwendet, wie foodwatch herausgefunden hat:

in wenigen Tagen werden sie überall verschenkt, sie gehören zu Ostern wie gefärbte Eier – Osterhasen aus Schokolade.
Nachdem zuletzt schon in Adventskalendern Mineralöle gefunden wurden, haben wir uns gefragt: Wie sieht es eigentlich bei den Schokohasen mit der Mineralölbelastung aus?
20 Hasen, vom billigen Discounter-Hasen bis zum teuren Markenprodukt, haben wir ins Labor gegeben und auf Mineralöle testen lassen.
Das erschreckende Ergebnis: In 8 von 20 Hasen fand das Labor aromatische Mineralöle, die als krebserregend und erbgutverändernd gelten.
Folgende Produkte sind belastet (auf dem Bild von links nach rechts):

– „Favorina“ von Lidl
– „Douceur“ von Penny
– „Prinzessin“ von Feodora
– „Oster Phantasie“ von Aldi
– „Goldhase“ von Lindt
– Schokohase von Riegelein Confiserie
– „Mit kleiner Marzipanüberraschung“ von Niederegger Lübeck
– „Friedel“ von Rübezahl (gekauft bei Edeka)

In Lebensmitteln haben aromatische Mineralöle wegen ihres krebserregenden Potenzials nichts verloren, das hat das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schon 2012 festgestellt –
passiert ist bisher jedoch nichts, es gibt keine Grenzwerte für diese gefährlichen Substanzen!
Schreiben Sie jetzt an die EU-Kommission und fordern Sie strenge Grenzwerte: Für aromatische Mineralöle muss eine Nulltoleranz gelten!

www.mineraloel-aktion.foodwatch.de

Neben den aromatischen Mineralölen waren alle Schokohasen im Test zudem mehr oder weniger stark mit gesättigten Mineralölen belastet, die sich im Körper anreichern und die Organe schädigen können. Gerade bei Produkten für Kinder ist das besonders kritisch, da sie sowieso schon besonders viele gesättigte Mineralöle aufnehmen. Extrem hohe Werte hat das Labor beispielsweise in Hasen der Eigenmarken „Favorina“ von Lidl und „Douceur“ von Penny gemessen.
Die Werte sind teilweise so hoch, dass selbst unser Labor überrascht war und sicherheitshalber noch einmal nachgemessen hat – darum können wir Sie über die Ergebnisse leider erst heute informieren, so kurz vor Ostern…

Hier die Testergebnisse (mit Bildern) im Detail:

www.tinyurl.com/Test-Schokohasen

Die Mineralöle können auf verschiedenen Wegen in die Schokolade gelangen: Zum Beispiel über für den Transport der Kakaobohnen verwendete Jutesäcke, die mit Ölen behandelt werden, über in der Produktion verwendete Maschinenöle oder über Abgase aus Industrie und Verkehr.
Auch Druckfarben aus Altpapier-Verpackungen können einen Eintragsweg darstellen, falls solche Kartons beim Transport oder der Lagerung der Rohwaren zum Einsatz kommen.
Die Hersteller könnten sicherstellen, dass keine Mineralöle in Lebensmittel gelangen, indem sie zum Beispiel Altpapierverpackungen mit schützenden Barrieren ausstatten, Rohstoffe und Produktionsprozesse überprüfen – doch ohne den gesetzlichen Druck wird das kaum ein Hersteller tun.
Darum ist es so wichtig, dass endlich gesetzliche Grenzwerte vorgeschrieben werden: Setzen auch Sie sich jetzt dafür ein!

Jetzt unterzeichnen: Für sichere Mineralöl-Grenzwerte!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Ihr foodwatch-Team

P.S.: foodwatch rät ausdrücklich davon ab, die mit aromatischen Mineralölen belasteten Produkte zu verzehren.
Wir empfehlen allen Käuferinnen und Käufern, die Produkte zum Händler zurück zu bringen und den Einkaufspreis zurück zu verlangen.

Beispiele für Produkte, bei denen keine Belastung nachweisbar war:

 

 

osterhase_unbelastet

Jochen

Ein schönes Osterei: Wie die TTIP-Befürworter tricksen und täuschen

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Aktuell hier:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/966688.wie-die-ttip-befuerworter-tricksen-und-taeuschen.html
Auszüge:

Studienergebnisse zum transatlantischen Freihandelsabkommen werden oft selektiv dargestellt

Verbände, die das Abkommen TTIP übertrieben positiv darstellen, knicken vor der Kritik der Verbraucherorganisation Foodwatch ein.

Nach einem Offenen Brief des Vereins Foodwatch hat der Verband der Automobilhersteller (VDA) vor Kurzem Falschinformationen über das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA zurückgezogen.
Wie Foodwatch mitteilte, korrigierte der Lobbyverband auf seiner Homepage und seiner Internetseite jazuttip.de fragliche Textpassagen und löschte ein Redemanuskript von Verbandspräsident Matthias Wissmann, in dem dieser die möglichen wirtschaftlichen Vorteile von TTIP viel zu groß dargestellt hatte. Zudem sei die »Rheinische Post« informiert worden. Wissmann hatte in einem Interview mit dem Blatt ebenfalls falsche Angaben gemacht.

Ebenso wie der VDA hatten auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) denselben argumentativen Trick angewendet und von jährlichem Wirtschaftswachstum als Folge des transatlantischen Freihandelsabkommens gesprochen. Die Verbände unterstellten TTIP Wachstumseffekte von 119 Milliarden Euro jährlich für die EU.
Doch die Aussagen sind manipulativ und faktisch falsch. Denn die Quelle, eine Studie der Londoner Forschergruppe CEPR im Auftrag der Europäischen Kommission, geht überhaupt nicht von einem »jährlichen Anstieg« aus. Vielmehr geht es in dieser Studie um einmalige Effekte, die nach einem Zeitraum von zehn Jahren zu erwarten sind.
Der Wachstumseffekt von weniger als einem Prozent in zehn Jahren gilt als bestes Szenario der Studie, was von den Experten selbst angezweifelt wird.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die CDU unterschlugen Informationen und beschönigten stattdessen die möglichen Auswirkungen von TTIP. So hieß es in einer Parteibroschüre der Konservativen: »Die Schätzungen über zusätzliche Arbeitsplätze in der EU reichen von 400 000 bis 1,3 Millionen.« Beim DIHK waren es »mindestens 100 000« Arbeitsplätze für Deutschland.
Allerdings wird hier jeweils nur das »Best-Case«-Szenario einer Studie zitiert. Die »Mindest«-Annahme der Studienautoren mit nur 2100 neuen Stellen in der Bundesrepublik wird nicht genannt. Foodwatch forderte auch die CDU in einem Offenen Brief dazu auf, ihre Angaben zu ändern.

Die Taktik der Befürworter des Freihandelsabkommens, die Öffentlichkeit von den angeblich zu erwartenden Erfolgen zu überzeugen, ist eindeutig. Innerhalb der beiden meistgenannten Studien, der CEPR-Studie und der beim wirtschaftsnahen Münchner ifo-Institut in Auftrag gegebenen Untersuchung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), wurden unterschiedliche hypothetische Szenarien durchgerechnet.
Für ihre Argumentation nannten die kritisierten Organisationen jeweils nur die Ergebnisse des besten Szenarios. Andere Simulationen, die geringeres Wachstum oder negative Auswirkungen wie Reallohnverluste oder Arbeitslosigkeit in anderen Staaten als Ergebnis vorwiesen, werden hingegen verschwiegen.

Bemerkenswert ist, dass die kritisierten Akteure oft eng finanziell und personell miteinander vernetzt sind. Einige Mitglieder der INSM sitzen auch im wissenschaftlichen Beirat des BMWi oder des Politik beratenden CDU-Wirtschaftsrates. Die Mitgliederliste des letzteren Beirats liest sich wie ein Stelldichein der deutschen Wirtschaft und Industrie.
Zudem ist wenig bekannt, dass die INSM eigentlich eine Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. ist, dessen Träger und Mitfinanzier der BDI ist.

Für den Verein Lobbycontrol ist diese Vernetzung weniger das Problem, sondern eher die finanzielle Ausstattung und der damit verbundene Einfluss. »Wir sind nicht überrascht, dass alle an einem Strang ziehen und nun eine Allianz an Akteuren auftritt, die es schon seit Jahrzehnten gibt. Daher finden wir es gut, die Interessen offenzulegen«, so Max Bank, EU-Referent von Lobbycontrol.
Er findet es allerdings wichtiger, endlich die Verhandlungstexte zu veröffentlichen, damit eine Diskussion überhaupt möglich ist.

Neben Wissmann und BDI-Präsident Ulrich Grillo greift Foodwatch in einem Hintergrundpapier von Anfang März auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sowie die Berichterstattung der ARD und der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« an.
»VDA, BDI, INSM: Es ist beispiellos, wie die TTIP-Befürworter die möglichen Chancen des Abkommens aufblasen und die Risiken leugnen«, kritisierte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.
»Diese Desinformationskampagne, mit dem Ziel, den Bürgern das Freihandelsabkommen unterzujubeln, zeigt, worum es wirklich geht: TTIP nutzt nur den Konzernen, aber gefährdet Demokratie und Rechtsstaat.«

Mein Kommentar: Nur 2100 Stellen, das reicht nicht mal für die SPD-Funktionäre.

Jochen