Wer hat die Macht in Russland? Aktuelle Analyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

https://zeitschrift-luxemburg.de/artikel/wer-hat-die-macht-in-russland/
Auszüge:
Von Lutz Brangsch
Putins Macht ist stabil, doch der Kriegskurs ist umkämpft und gerät vor allem von rechts unter Druck.
Eine Veränderung der Eliten scheint weit wahrscheinlicher als eine Bewegung von unten.

Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine stellt sich die Frage, was damit eigentlich politisch bezweckt wird. Damit eng verbunden ist die Frage, wer eigentlich hinter dieser Entscheidung stand und wer nicht. Inzwischen ist weitgehend klar, dass sie in einem relativ kleinen Kreis gefällt wurde. Selbst in wichtigen Think Tanks wie dem Europainstitut der Russländischen Akademie der Wissenschaften hatte man mit diesem Schritt offensichtlich nicht gerechnet, er wurde nicht einmal diskutiert.
Die Initiative kam aus Kreisen der Sicherheitsapparate – selbst das Außenministerium soll nicht einbezogen gewesen sein. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wer eigentlich die einflussreichen politischen Akteure in Russland sind, was ihre Haltung und ihre Interessen in diesem Krieg sind und wer den Kriegskurs Putins herausfordern könnte.

Verschiebungen im Machtzentrum

Die entscheidenden intellektuellen Stichwortgeber*innen des Krieges gruppieren sich seit dem Beginn des Angriffs um die Hochschule für Ökonomie in Moskau (VŠĖ/ВШЭ), den Valdai-Club und Russland in der globalen Welt, einer Schwesterzeitschrift von Foreign Affairs.
Indem einige unmittelbar mit der Regierung verbundene Beratungsgremien neu besetzt wurden, hat das Machtzentrum sein Umfeld neu sortiert. Das Zentrum selbst hat sich jedoch nicht verändert. Es liegt über die gesamte Putin-Ära unverändert im Sicherheitsapparat. Freilich ist es auf Akteure in Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft angewiesen, die Entscheidungen vorbereiten, interpretieren und umsetzen und nicht zuletzt auch über die Finanzierung jeglicher Politik entscheiden.
Das Zentrum und sein Umfeld müssen nicht zwingend monolithisch sein. Doch aktuell sind keine wesentlichen Brüche sichtbar. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass das Machtzentrum in den letzten Jahren sein Umfeld von Elementen jeglicher Opposition weitgehend entblößt hat, durch Gesetze und Repression, durch ideologische Offensiven und durch erzwungene Emigration. Bereits zu Beginn der 2010er Jahre hatten die Oligarchen der 1990er Jahre ihren unmittelbaren politischen Einfluss weitgehend verloren.
Das Machtzentrum trägt seitdem klar staatsmonopolistischen Charakter und ist durch die Verbindung von politischer und wirtschaftlicher Macht mit teilweise exorbitantem Reichtum gekennzeichnet. Die Oligarchen gingen, doch die Oligarchie blieb.

Unterschiedliche Kriegsziele

Was ebenfalls geblieben ist, sind die Hemmnisse für eine Belebung der nichtextraktiven Sektoren der Wirtschaft. Diese liegen innerhalb des Landes in der politisch-institutionell befestigten Macht des Finanzsektors und der Rohstoffwirtschaft begründet, außerhalb Russlands im Konkurrenzdruck der technologisch überlegenen Unternehmen, der die Entwicklung der innovativen Sektoren in Russland einschränkt. Aus dieser komplizierten Konstellation ergeben sich auch unterschiedliche Kriegsziele.
Weder geht es um ein großes, konservatives Russland als Selbstzweck noch um die Konservierung eines extraktivistischen Wirtschaftsmodells. Das Modell des „Großen Russland“, der Konservatismus und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Landes werden zusammen als notwendig erachtet, um einen eigenständigen Entwicklungsweg beschreiten zu können. Es geht ums Ganze, um die Stellung Russlands in der Welt und seine ökonomische Basis jenseits von Gas, Öl und anderen Rohstoffen. Das ist der Kern des außen- wie innenpolitischen Handelns der Machteliten.
Nur unter diesem Gesichtspunkt wird verständlich, wie die verschiedenen Ansätze von Putins Politik zusammenhängen. Den innenpolitischen Konservatismus sehen die herrschenden Eliten als Mittel der Modernisierung, so absurd dies scheinen mag.

Modernisierung durch Repression

Die Veränderungen der russländischen Eliten folgen dieser Konstellation, sowohl im Machtzentrum wie auch in dessen Umfeld. Die Eliten sehen sich vor der Wahl zwischen einer Neubelebung des Jelzin-Gaidarschen Modells auf der einen Seite, das in der Konsequenz auf eine Abhängigkeit vom westeuropäisch-anglo-amerikanischen Akkumulationsregime mit seinen Konjunkturen hinausläuft, sowie einem konservativ-staatsmonopolistischen Modell auf der anderen Seite, das die antisozialen Aspekte des modernen Neoliberalismus ins Extrem treibt und Modernisierung durch Repression zu erzwingen versucht.

Dabei ist das System durchaus in gewissem Maße flexibel. Zu seinen Eigenarten zählt, , dass jede Richtung ihren „Sandkasten“ hat, ein eigenes Feld, auf dem sie sich frei bewegen kann, wenn sie nicht ausbricht. Das verwirrt westliche Kommentator*innen und führt zu einer eindimensionalen Wahrnehmung der Eliten in Russland, die den Einfluss einzelner Person regelmäßig überschätzt.
Alexander Dugin wird so zum „Hirn Putins“ erklärt, dabei ist er nur einer unter vielen Ideologen – einer, der zwar auffällt, aber seinen Status nur innehat, so lang er sich als nützlich erweist. Nützlich ist er, weil er an russisch-nationalistische Tendenzen anknüpft, die es bereits in den sowjetischen Eliten gegeben hat. Trotzdem ist er deshalb (bislang) ersetzbar. Denn die Doktrin eines russländischen, also auch die nichtrussischen Völker umfassenden Verbundes ist noch immer bestimmend. Das ist angesichts der territorialen Ausdehnung und der wachsenden Bedeutung der Regionen auch nachvollziehbar.

Die Kreise der Macht

Das spiegelt sich in der Struktur des russländischen Herrschaftssystems wider. Es stützt sich in seinem Zentrum hauptsächlich auf drei Machtsäulen: den Sicherheitsapparat, die ökonomischen Eliten der großen privaten und

Staatskonzerne sowie die Finanzwirtschaft und die Zentralbank. Damit wird

versucht, die Erhaltung eines autoritären politischen Systems mit dem Einsatz von finanzkapitalistischen Umverteilungsmechanismen und Ressourcen für die Reindustrialisierung des Landes zu verbinden.
Diese Ziele sind in sich widersprüchlich, insbesondere die neoliberal geprägte Finanzpolitik und die Anforderungen einer innovationsorientierten Industriepolitik sind schwer zu vereinbaren. Die gerade veröffentlichten Ziele der Zentralbankpolitik sehen für die kommenden Jahre keine Stimuli für eine Importablösung oder eine Förderung eigenständiger technologischer Produktionsketten vor.

In einem zweiten Kreis der Macht finden sich die regionalen Eliten. In ökonomischer Hinsicht zählt hierzu das Unternehmertum aus den aufstrebenden innovativen Sektoren, aus dem Agrarbereich und andere, aus verschiedenen Gründen marginalisierte Kapitalfraktionen sowie in einem dritten Kreis die Ideolog*innen verschiedener Richtungen, darunter auch die sogenannte „systemische Opposition“, d.h. die in der Duma vertretenen und sich ausdrücklich als Opposition verstehenden Parteien KPRF (die größte der sich kommunistisch nennenden Parteien in Russland) , Gerechtes Russland und die Liberaldemokraten.

Einen vierten Kreis bilden die Eliten in der Emigration, die sich in den letzten Jahren um Vertreter*innen der höchsten Stufen der russländischen Machthierarchie erweitert haben, deren zukünftiger politischer Einfluss jedoch völlig offen ist.

Konflikte um das „Wie weiter?“

Allerdings sind die Konsequenzen eines Krieges unberechenbar. Die Politik ging im Februar und März von einem schnellen Sieg Russlands aus. Der Krieg wurde zwar technisch und ideologisch vorbereitet, doch er war nie auf Dauer angelegt.
Große Teile der Eliten und der Gesellschaft wurden von diesem Krieg überrascht. Dass sich ein als Polizeiaktion konzipierter Schlag in einen Krieg ohne Aussicht auf ein Ende verwandelt hat, und dass zugleich ein massives Sanktionsregime ausgebaut wurde, hat die Bedingungen in allen gesellschaftlichen Bereichen verändert.
Die im Exil lebende (und sehr geschäftstüchtige) Analytikerin Tatiana Stanovaja, die in Russland immer noch gut vernetzt scheint, berichtete unlängst von einem sich anbahnenden Streit über das „Wie weiter“ zwischen dem Machtzentrum aus reichen und einflussreichen Technokraten und dem nicht ganz so reichen und einflussreichen Teil der Eliten. Stanovaja sieht allerdings keinen der Akteure als zukünftige Friedenspartei. Der Streit drehe sich allein um die Frage, ob der Krieg forciert oder als begrenzter Krieg fortgeführt werden solle.

Der zentrale Machtzirkel scheint eine begrenzte Kriegführung beibehalten zu wollen. Seine Politik zielt darauf, eine Balance herzustellen zwischen der Stabilisierung der Front im Donbass, einer Forcierung der Importablösung und Erweiterung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu China, Indien und anderen „freundlichen“ Staaten sowie einer sozialen Befriedung nach innen.

Opposition auf Kriegskurs

Demgegenüber vertritt die Opposition überwiegend einen Kurs der Forcierung des Krieges. Nicht nur die Ultra-Konservativen vom Typ Dugin, sondern auch die „systemische“ Opposition fordern, den Krieg auszuweiten.
Im Bündnis mit zweifelhaften Personen wie Denis Pušulin, der den sozialen Protest im Donbas für seine persönlichen Ambitionen nutzen konnte, und Evgenij Prigožin, Milliardär und Chef der Wagner-Söldner, stehen sie für einen noch konsequenteren Kriegskurs.
Ob die Wagner-Söldner fähig sind, einen Putsch gegen Putin durchzuführen, wie in den Medien diskutiert wird, ist zweifelhaft. Allerdings könnte eine Revolte dieser Gruppierung gegen die Militärführung tatsächlich einen Bürgerkrieg auslösen, wenn etwa der tschetschenische Führer Ruslan Kadyrov weitere regionale Führer auf seine Seite ziehe sollte.
All das sind Planspiele mit rein spekulativem Charakter. Doch zwischen dieser Strömung und den russisch-nationalistisch-konservativen Kräften bestehen im Streben nach einem (unmöglichen) Sieg so viele Berührungspunkte, dass sie zu einem politisch wesentlichen Faktor werden könnte.

Zugleich hat die Regierung mit den Änderungen der Gesetze für „ausländische Agenten“ (also Personen, die unter ausländischem Einfluss stehen sollen) und dem Anti-LGBT-Gesetz den Ultrakonservativen und russischen Nationalist*innen neue Handlungsspielräume verschafft und sie politisch aufgewertet. Die ideologischen Hardliner gewinnen gleichzeitig nicht nur in den Eliten in Russland, sondern auch in denen der Ukraine, der USA und der EU an Gewicht, was eine Lösung immer schwieriger werden lässt.

Kurios ist auch, dass die Führung der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF) tatsächlich die Auffassung vertritt, dass ein Sieg in der Ukraine letztlich den sozialistischen Umbruch herbeiführen würde. Der Führer der Linksfront und wichtige Bündnispartner der Partei, Sergej Udal’cov verstieg sich Ende März 2022 zu der Prognose, Ende Dezember werde zum 100. Jahrestag der Gründung der UdSSR ein neuer Einigungsvertrag der ehemaligen Unionsrepubliken unterzeichnet werden.
Eine andere sich kommunistisch nennende Splittergruppe forderte, den Kaufvertrag zwischen den USA und Russland bezüglich Alaska rückgängig zu machen. Ob die Figuranten dieses obskuren Kurses das selber glauben oder nicht, ist hier nicht von Belang, doch sie führen einen Teil der Linken in Komplizenschaft mit dem Kriegskurs der Regierung. Allerdings wird diese Loyalität von der Regierung nicht honoriert. Immer wieder wird von Repressionen gegen Aktivist*innen aus dem Umfeld der KPRF und ihrer patriotischen Front berichtet, wenn sie für soziale und politische Rechte eintreten oder Bildungsveranstaltungen durchführen.

Ein unwägbarer Faktor in der gegenwärtigen Machtkonstellation sind die Regionen. Zwar haben die regionalen Eliten nicht an Macht gewonnen, doch ihre Bedeutung im politischen System ist gewachsen, bzw. es ist immer wichtiger geworden, sie politisch zu kontrollieren.
In den Regionen entscheidet sich, ob die vielen durch präsidiale Dekrete geforderten Maßnahmen zur Importablösung, zur Förderung innovativer Projekte, zur Förderung von Familien oder zur sozialen Absicherung tatsächlich erfolgreich umgesetzt werden.
So wird auf der einen Seite versprochen, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Regionen zu stärken, gleichzeitig aber wird eine stärkere Zentralisierung politischer Macht diskutiert, etwa die Direktwahl der Bürgermeister*innen abzuschaffen.

Emigrierte Eliten gegen den Krieg?

Noch weniger berechenbar ist die Rolle der emigrierten ehemaligen Eliten. Es wäre naiv zu glauben, sie würden keine Bedeutung mehr haben. Eine enorme Zahl von Telegram-Kanälen und sonstigen Internetressourcen (die in Russland wenigstens über VPN erreichbar sind) nimmt auf die Formierung oppositioneller Strömungen in Russland Einfluss.
Die in Russland verbotenen Plattformen wie etwa Meduza versuchen aus dem Ausland oppositionelle Positionen am Leben zu erhalten. Gleichzeitig sind sie der Kanal, auf dem unzensierte Informationen aus Russland, wenn auch indirekt, in die Weltöffentlichkeit gelangen.
Die Verbindungen der Emigrant*innen zu ausländischen Medien, Regierungen und sicher auch Geheimdiensten, vor allem aber ihre starken Positionen im westlichen Wissenschaftsbetrieb beeinflussen das Verhältnis Russlands zum Rest der Welt und das Verhältnis wesentlicher politischer Akteure zu Russland. Allerdings ist völlig offen, inwieweit sie die Machtkonstellationen tatsächlich verändern können.

In den letzten Monaten haben vor allem zwei Kreise eine gewisse mediale Aufmerksamkeit erreicht.
Bereits kurz nach Kriegsausbruch hatte Michail Chodorkowski ein Antikriegskomitee gegründet. Der Ex-Oligarch stammt aus dem Milieu der Profiteure der Schocktherapie der 1990er Jahre und versuchte Anfang der 2000er Jahre eine politische Alternative zu Putin aufzubauen. Er verlor den Machtkampf und emigrierte nach einer Haftstrafe. Chodorkowski forderte seine Mitstreiterinnen direkt nach Kriegsausbruch in einem sehremotionalen Videodazu auf, Widerstand zu leisten.
DasAntikriegskomitee umfasst neben Unternehmerinnen auch Journalistinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen und ist eng mit dem Navalny-Umfeld verbunden.
In Teilen der russländischen Öffentlichkeit werden deren Anhängerinnen als Verräterinnen betrachtet. Dennoch konnte diese neoliberale Opposition mit ihrem „Kongress des freien Russlands“, der im Frühherbst in Vilnius stattfand, wesentliche Teile der aktivistischen Antikriegsbewegung erreichen. Der Kongress war getragen vom Antikriegskomitee und konnte mit Rückendeckung und Unterstützung aus dem Europäischen Parlament sowie starker Präsenz von Politikerinnen aus Polen, Estland, Litauen und Lettland viele Emigrantinnen ansprechen. Es versammelte sich eine Vielzahl von Emigranten-Organisationen aus aller Welt, mit starker akademischer Verankerung.
Den Initiativen des Feministischen Widerstands gegen den Krieg, den Media-Partisanen, den Vesna und anderen, die in den sozialen Medien besonders präsent sind, wurde ein eigener Diskussionsraum geboten. Eine Vertreterin des Feministischen Widerstands kritisierte jedoch, die Versammlung erschiene ihr eher wie eine Unternehmenshauptversammlung und nicht wie ein Antikriegskongress. Sie fasst den Kongress als eine erste „Suche nach einer gemeinsamen Sprache“ zusammen.
Die Struktur der Teilnehmerinnen legt nahe, dass die neoliberale Opposition hier ihre Hoffnungen auf einen Putsch unter Beteiligung des Westens durch ein breites Bündnis fundieren will.

Obskur erscheint demgegenüber ein von Il’ja Ponomarjov Ende Oktober/Anfang November einberufener Kongress der Volksdeputierten. Ponomarjov war Mitglied der Duma und emigrierte 2014 im Zusammenhang mit seiner Ablehnung des Anschlusses der Krim an Russland. Heute unterstützt er bewaffneten Widerstand gegen den Krieg in Russland und betreibt verschiedene Medienkanäle. An dem Kongress sollen vor allem ehemalige Abgeordnete und andere Politiker*innen aus Russland teilgenommen haben. Allerdings scheint die Resonanz gering zu sein.

Erneuerung der Eliten statt Wandel von unten

Auch wenn in den westlichen Medien immer wieder versucht wird, einen Zerfall der politischen Macht in Russland zu suggerieren, gibt es im Moment keine Anzeichen für eine schnelle Veränderung der Machtstrukturen. Die Oppositionsbewegung zu Putins Linie ist zerschlagen, die verschiedenen Gruppierungen in den Eliten sind kastenartig eingebunden und in hohem Maße von der Präsidialadministration abhängig, sodass sich ihre materielle Situation mit einem Umsturz kaum verbessern würde.
Die schon bei Kriegsbeginn dominierende fatalistische Haltung, es möge einfach irgendwie schnell vorbeigehen, motiviert nicht zum Putsch.*) Das Fehlen jeglicher diplomatischer Lösungsansätze des Konfliktes entzieht möglichen oppositionellen Bestrebungen zusätzlich jeden Boden. Diese Perspektivlosigkeit stabilisiert das System.
Aber es ist auch klar, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Immer noch sind die Person und der Präsident Putin untrennbar verbunden. Auch ein starker Apparat kann ihn nicht ohne weiteres ersetzen. Personalentscheidungen und Gesetze behindern zudem, dass Alternativen aufkommen, selbst solche, die die Politik fortschreiben würden.
Die von Putin vertretene Linie der Erneuerung Russlands als innovationsorientierte Industriemacht ist zudem offensichtlich kein geteiltes Ziel der russländischen Eliten. Die Logiken von Macht und Innovation blockieren sich gegenseitig.

Offen ist, wie sich ein Elitenwechsel vollziehen könnte. Die „alte Generation der Oligarch*innen“ wurde politisch ausgeschaltet und noch ist völlig offen, wie sich die neue Generation des Unternehmertums verhalten wird, die im Kielwasser der räuberischen Privatisierungen, durch eine Weiterführung der Schattenwirtschaft in der späten UdSSR oder auf „normal-kapitalistische“ Weise entstanden ist.
Politisch werden sie zurzeit von kleineren Parteien, etwa der Partei des Wachstums (Partija Rosta) vertreten. Da sie nicht mit den dominierenden oligarchischen Strukturen verbunden sind, fehlt es ihren Aktivitäten jedoch oft an Finanzmitteln. Sie dürften von den Sanktionen besonders betroffen sein, würden von einer forcierten Importsubstitution aber unter Umständen auch am meisten profitieren.
Sie gehören auch zu den Gruppen, die eine „Neue Industrialisierung 2.0“ oder auch „4.0“ unterstützen, wie sie von Teilen der akademischen Eliten gefordert wird.

All das deutet darauf hin, dass sich die unvermeidlich kommenden Umbrüche als Bewegung der Eliten abspielen werden und nicht als eine Bewegung des Volkes oder als eine Bewegung der vielfach gespaltenen Linken.
Dennoch bleibt die Unzufriedenheit von unten, weil Druck und Stagnation vor allem in der jungen Generation zu einer deutlichen Ablehnung des Systems führen.
Die Eliten, die den Krieg befürworten, versuchen in Reaktion darauf, Konformitätsdruck für den Regierungskurs herzustellen: über Symbolik, über patriotische Erziehung in Kindereinrichtungen und Schulen, über die Schaffung einer neuen Kinder- und Jugendorganisation und die Belebung patriotischer Inhalte in Kunst und Kultur.
Ob dies vor dem Hintergrund der angestauten Probleme in der russländischen Gesellschaft gelingen kann, ist allerdings zweifelhaft.

*:  Das gilt offensichtlich auch für einen Regierungswechsel in Deutschland.

Mein Kommentar: Die maßgeblichen Leute sind nicht in der Lage, dialektisches Denken anzuwenden.
Sie werden sich als rückwärtsgewandt, d.h. regressiv erweisen.
Aber wo bleibt das Progressive, das auch hier in D so verzweifelt gesucht wird ?

Über Kommentare auf meinem Blog hier würde ich mich freuen.

Jochen

Ausschreibung «Freiwilliges soziales Jahr im politischen Leben» bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in München

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Bitte im Bekanntenkreis weiterleiten an engagierte junge Leute!

Rosa_Luxemburg300Die Rosa-Luxemburg-Stiftung richtet zum 1. September 2020 eine Stelle für ein «Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Leben» in München ein.

Bewerbungsschluss: 05.07.2020
Start: 01.09.2020

Du möchtest dich für eine solidarische, ökologische und friedliche Welt einsetzen? Du hast Lust mit netten Menschen und unterschiedlichen Organisationen, Initiativen und Netzwerken an einer besseren Zukunft zu arbeiten? Eine solidarische Gesellschaft mit lebendiger Demokratie ist für dich nicht allein Wunschdenken, sondern ein ernsthaftes Ziel? Dann bist du bei uns richtig!

Bewerbung: klick hier

Weitere Infos: klick hier http://bayern.rosalux.de/ausschreibung/id/42316/ausschreibung-freiwilliges-soziales-jahr-im-politischen-leben?cHash=30d473bc6970f761539d3e0c29f9613e

Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften: »Höchste Zeit, Kuschelkurs und Ko-Management zu beenden« – aktualisiert durch ein Interview mit Christa Hourani

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Darauf, dass sich Gewerkschafter wieder so zu Wort melden, habe ich als früheres ver.di-Mitglied jahrzehntelang vergeblich gewartet:
https://www.jungewelt.de/artikel/371296.kritik-an-gewerkschaftsf%C3%BChrungen-h%C3%B6chste-zeit-kuschelkurs-und-komanagement-zu-beenden.html
Auszüge:


Die gehören NICHT dazu: Reiner Hoffmann (l.), A.Merkel und Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende

Die »Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften« veranstaltete an diesem Wochenende ihre erste Konferenz.

Gespräch mit Angela BankertInterview: Steve Hollasky
Angela Bankert ist Mitglied des Koordinierungskreises der »Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften« (VKG) und der GEW in Köln. Informationen unter: vernetzung.org

An diesem Wochenende veranstaltet die »Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften«, kurz VKG, in Frankfurt am Main ihre erste Konferenz.
Was steckt hinter Ihrer Initiative?

Schon länger vernetzt sich regional und branchenweit eine Reihe von kritischen Kollegen, die für einen klassenkämpferischen Kurs der Gewerkschaften eintreten.
Die Konferenz ist ein Versuch, all diese Gruppierungen zusammenzubringen, sich über Strategien auszutauschen und gemeinsame Vorgehensweisen zu koordinieren.

Die sehr verdienstvollen Streikkonferenzen der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur Erneuerung der Gewerkschaften bieten bereits die Gelegenheit, über aktuelle Arbeitskämpfe zu informieren, sie auszuwerten, Anregungen zu vermitteln und Best-practice-Beispiele zu verbreiten.
Die VKG möchte darauf aufsetzend einen Schritt weiter gehen und Strategien diskutieren: Was ist nötig, um Arbeitskämpfe zu gewinnen und Gegenmacht aufzubauen?
Wie kann der Kampf für eine andere Politik der Gewerkschaften geführt werden?
Wie ist ein Brückenschlag zwischen Gewerkschaften und »Fridays for Future« möglich?

Die Gewerkschaftslinke schwächelt seit Jahren. Wie wollen Sie diese Situation mit Ihrer Konferenz jetzt ändern?

Es wird höchste Zeit, diese Schwäche zu überwinden und die Erfahrungen älterer Kollegen an die junge Generation weiterzugeben. Die letzte Weltwirtschaftskrise mit dem Finanzcrash ist alles andere als überwunden.
Alle Elemente, die die letzte Krise vorbereiteten, sind weiterhin vorhanden. Die Frage ist nicht, ob die Krise kommt, sondern ob die Weltwirtschaft hineingleitet oder hineinstürzt.
Hinzu kommen die Herausforderungen des digitalen Überwachungskapitalismus.

Angesichts dessen wird es höchste Zeit, dass die Gewerkschaftsführungen Kuschelkurs und Komanagement beenden. Nicht die kapitalistischen Sachzwänge sind das Maß der Dinge, sondern die Bedürfnisse der Kollegen und die ökologischen Notwendigkeiten.
Es sollte daher nicht heißen: »Geld oder Zeit«, sondern: drastische Arbeitszeitverkürzung, also die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. In der Autoindustrie steht der Kampf um Arbeitsplätze akut an.
Die IG Metall erwartet die Erleichterung von Kurzarbeit, dabei muss es doch um Konversion und Umstellung auf gesellschaftlich sinnvolle Produktion bei voller Gehaltsfortzahlung gehen.

Die Probleme von Gewerkschaften in der BRD sind vielfältig. Gerade im Osten fehlt es oft an Strukturen. Inwieweit kann die VKG hier helfen?

Nach mehreren Jahrzehnten Neoliberalismus und Gehirnwäsche stehen wir vor einem Wiederaufbau der organisierten Arbeiterbewegung. Da helfen manchmal Rückgriffe auf historische Erfahrungen.
So greifen aktuell US-Gewerkschafter auf die Organizing-Ansätze der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück, als der kämpferische Gewerkschaftsdachverband CIO aufgebaut wurde.
Das Organizing ist sicher ein guter Ansatz und bei aktiven Gewerkschaftern zu Recht sehr angesagt.

Das zentrale Ziel dabei ist die Selbstermächtigung. Das verträgt sich nicht mit hierarchischen Top-down-Strukturen, wie sie in den Gewerkschaften spätestens ab der mittleren Funktionärsebene vorherrschen.
Damit müssen sich kämpferische Gewerkschafter auseinandersetzen.

Nach der Auftaktkonferenz wird es für viele zurück an die alltägliche Arbeit gehen. Worauf wird sich die VKG konzentrieren?

Es gibt verschiedene Vorschläge, die zunächst auf der Konferenz zu beraten sind.
Vorstellbar wäre unter anderem ein gemeinsames Vorgehen in Vorbereitung der Tarifrunde TVöD für Bund und Kommunen, was Forderungsdiskussion und Aktionen angeht.
Auch die Tarifrunde Nahverkehr ist wichtig, weil es um gute Arbeit in diesem Bereich geht.
Gut bezahlte Arbeitsplätze, Personalaufstockung und ein flächendeckender Ausbau des ÖPNV sind zentral für eine Verkehrswende in Deutschland. Dieses Thema verbindet uns übrigens auch mit »Fridays for Future«.

Dieser Initiative wünschen wir viel Erfolg !

Zu diesem Thema habe ich hier schon 2017 mal was geschrieben:
https://josopon.wordpress.com/2017/03/09/deutsche-gewerkschaften-leugnen-lohndumping-und-beweihrauchern-arbeitnehmerfeindliches-rentenkonzept/
und 2016:
https://josopon.wordpress.com/2016/03/02/wenn-den-gewerkschaften-die-stunde-schlagt/
und 2015:
https://josopon.wordpress.com/2015/04/09/zwei-prozent-das-debakel-der-deutschen-lohnrunde-2015-und-die-verschleierungstaktik-der-gewerkschaften/

Aktualisierung: Co-Management überwinden

Die UZ sprach mit Christa Hourani, einer der Sprecherinnen der VKG.

UZ: Was ist die Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften VKG?

Christa Hourani: Die VKG ist ein gewerkschaftsübergreifender Zusammenschluss kritischer Kolleginnen und Kollegen und Initiativen innerhalb des DGB, der sich im Mai 2019 dazu entschlossen hat, für Januar erstmalig eine Konferenz einzuberufen. Uns ist wichtig, innerhalb des DGB für eine kämpferische Gewerkschaftspolitik einzutreten. Dazu wollen wir uns vernetzen. Immerhin ist es uns gelungen, 20 Organisationen zu gewinnen, diese Konferenz gemeinsam zu gestalten und durchzuführen. Mit dabei sind die Gewerkschaftslinken mit örtlichen Foren in Stuttgart, Hamburg, Wiesbaden, München, Rhein-Neckar und Dortmund, die ver.di-Linke NRW, das Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di, LabourNet Germany, Redaktion Express, die Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DidF), das Internationale Bildungswerk TIE, Organisieren-Kämpfen-Gewinnen (OKG) und einige andere. Das ist ein schöner Erfolg.

UZ: Was ist das Ziel eurer Konferenz?

Christa Hourani: Wir wollen für einen kämpferischen Kurs in den Gewerkschaften eintreten. Dazu wollen wir darüber beraten, wie wir gemeinsam an einem Strang ziehen und uns für eine solche Ausrichtung der Gewerkschaften stark machen können. Es gibt viele gute Ansätze, aber um die Gewerkschaften insgesamt in diese Richtung zu bringen, ist es nötig, sich besser zu vernetzen und zu koordinieren. So könnten beispielsweise Vorschläge und Initiativen für Kämpfe und Kampagnen ausgearbeitet, gemeinsam Anträge eingebracht, Solidaritätsarbeit für Kämpfe verstärkt und weitere Absprachen organisiert werden.

UZ: Welche guten Ansätze meinst du?

Christa Hourani: In den letzten Jahren hat es einige positive Ansätze in einzelnen Arbeitskämpfen und Betrieben gegeben. So hat der Streik an der Berliner Charité eine Pilotwirkung für Belegschaften anderer Krankenhäuser gehabt, für tarifliche Vereinbarungen zur Personalbemessung zu kämpfen, etwas, das zuvor nicht für möglich gehalten wurde. Das waren gleichzeitig wichtige Schritte in Richtung Demokratisierung von Streiks. Das hat es auch beim Streik von Erzieherinnen und Erziehern und den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern mit einer bislang einzigartigen bundesweiten Streikdelegiertenkonferenz gegeben.
Auch die Ganztagesstreiks in der Tarifrunde der IG Metall 2018 waren ein neues Element und haben zur tollen Stimmung und zur guten Dynamik beigetragen. Zudem gibt es ein Aufleben von Arbeitskämpfen für Tarifverträge und gewerkschaftliche Organisierung, besonders in den wachsenden prekären Bereichen. Das alles sind zukunftsweisende Projekte.

UZ: Warum ist die Konferenz gerade jetzt so wichtig?

Christa Hourani: In Zeiten der drohenden Zerstörung der Welt durch die kapitalistische Produktionsweise, gegen deren Auswirkungen seit Monaten Hunderttausende auf die Straße gehen, ist eine starke Linke in den Gewerkschaften nötiger denn je. Vor dem Hintergrund von sich abzeichnenden Erschütterungen der Weltwirtschaft, die Deutschland hart treffen können, müssen die Erfahrungen der Vergangenheit ausgewertet und die Weichen für eine kämpferische Gewerkschaftspolitik gestellt werden.

UZ: Was kritisiert ihr an der jetzigen Gewerkschaftspolitik?

Christa Hourani: Leider ist die Gewerkschaftspolitik vielfach von sozialpartnerschaftlichen Vorstellungen geprägt. Die Politik des Co-Managements scheint weit verbreitet. Das bedeutet, dass oft die Konkurrenz- und Standortlogik vorherrscht. Diese führt zu Verzicht im Interesse der Unternehmen, wobei als Begründung die Sicherung von Arbeitsplätzen angeführt wird. Tarifaus­einandersetzungen werden meist wie ein Ritual durchgezogen, das die Kolleginnen und Kollegen zwar noch mitmachen, aber das sie im Grunde immer weniger überzeugen oder gar neu motivieren kann.

UZ: Was wollt ihr wie ändern?

Christa Hourani: Wir wollen diskutieren, wie Arbeitskämpfe erfolgreicher geführt und wie sie demokratischer gestaltet werden können. Eine Fragestellung ist zum Beispiel, ob der Kampf für eine bessere Personalausstattung sowie eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung in großen Schritten bei vollem Entgelt- und Personalausgleich ein verbindendes Element sein kann. Klar sollte sein: Ein solcher Kampf um eine Arbeitszeitverkürzung, die diesen Namen verdient, muss gewerkschaftlich gut vorbereitet und organisiert sein und braucht die aktive Solidarität und Unterstützung aus Betrieben, allen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, um sich gegen Kabinett und Kapital durchsetzen zu können. Angesichts des sich ausdehnenden Niedriglohnsektors und weit verbreiteter ungeschützter und sonstiger „atypischer“ Beschäftigung halten wir gerade dies für eine zentrale Herausforderung gewerkschaftlicher Politik.
Die Gewerkschaftsführungen geben zurzeit die falschen Antworten auf brennende Fragen. Auf der Konferenz wollen wir nach besseren Antworten suchen. Eine erfolgreiche und kämpferische Gewerkschaftsarbeit bietet auch die beste Basis, um rechtsextreme Kräfte zurückzudrängen. Auch dies ist mehr als dringlich.

Das Gespräch führte Gerd Ziegler

Jochen

Raubtiere unter Veganern: Wie die Antideutschen alternative Milieus aufmischen

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

n_haering

Norbert Haering

 

Wichtig zum Lesen. betroffen waren schon Albrecht Müller und Werner Rügemer.
http://norberthaering.de/de/27-german/news/692-jagdszenen#weiterlesen

Nachdem sie in Antifa und Linkspartei bereits seit langem fest etabliert ist, hat die antideutsche Gesinnungspolizei und -gerichtsbarkeit inzwischen auch die vegane Szene auf Linie gebracht. Nun wendet sie sich der Linksfeministen- und Gender-Queer-Community zu.
Die politischen und gesellschaftlichen Folgen dieses Durchmarsches durch die alternativen Milieus sind verheerend.

Eine typische Sitzung zur Vorbereitung eines Rockkonzerts in der linken Antifa-Szene läuft so ab: jemand, gern ein gesinnungspolizeilich erfahrenes, etwas älteres Mitglied, listet die Bands auf, die man einladen könnte. Dann wird über jede dieser Bands geredet, zusammengetragen, was man über sie weiß, ihre Texte, ihre Mitglieder, die Äußerungen ihrer Mitglieder in den sozialen Medien und die Menschen, mit denen die Mitglieder dieser Bands Umgang pflegen.
Solche Sitzungen können viele Stunden dauern und oft müssen Hausaufgaben verteilt werden, um die gesinnungspolizeiliche Abklärung rechtzeitig abzuschließen.

Dabei geht es vor allem darum sicherzustellen, dass sie noch nie auffällig geworden sind, indem sie sich zum Beispiel solidarisch mit Palästinensern oder abfällig über die Finanzbranche oder gar das Finanz-„system“ oder den Finanzkapitalismus geäußert haben – denn solche Äußerungen sind latent antisemitisch – und antisemitisch geht gar nicht bei der Antifa.
Für Normalbürger erschließt sich der antisemitische Gehalt derartiger Äußerungen oft nicht direkt, aber die Antifas werden geschult darin, versteckten Antisemitismus zu erkennen und mit einer eigens dafür entwickelten Sprache auch entlarven und ausdrücken zu können.
Oft ist Friedensaktivismus, Palästinenserfreundlichkeit, Kapitalismuskritik oder Kritik am Imperialismus das Problem.

Um die Ecke gedacht

Wer etwa völkerrechtswidrige Angriffskriege und Drohnenmorde kritisiert, der ist Antiamerikaner. Und Antiamerikaner sind gegenüber der Schutzmacht Israels feindlich eingestellt und damit strukturell antisemitisch.
„Strukturell“ heißt derjenige Antisemitismus, der nicht so aussieht, sich aber um mehrere Ecken gedacht als solcher entlarven lässt. Teilnehmer an Friedensmahnwachen, und ähnlichen antiamerikanischen Umtrieben sind sofort hochverdächtig. Wenn auf diesen Veranstaltungen – was sich kaum je vermeiden lässt – auch irgendwelche Rechten auftauche – notfalls reichen auch Leute, die schon engeren Kontakt mit Rechten hatten – dann ist der Querfront- oder Antisemitismus-Vorwurf wasserdicht genug.
Bands (oder Redner), die bei solchen Veranstaltungen schon mal aufgetreten sind, können unmöglich auf Antifa-Veranstaltungen auftreten.

Bei Kritik an der Finanzbranche funktioniert eine Abkürzung. Auch die Nazis haben die (jüdische) Hochfinanz kritisiert und bekämpft. Fertig.
Komplizierter ist es wieder bei Kapitalismuskritik oder Imperialismuskritik. Die ist erlaubt und erwünscht, wenn man sie in einer abstrakten, unverständlichen Sprache kritisiert.
Dann ist das links. Wenn man zu konkret wird, dann begibt man sich in gefährliche Nähe zu faschistischem Gedankengut oder zum Antiamerikanismus. Das heißt dann „regresssive“ oder „verkürzte“ Kapitalismuskritik oder Imperialismuskritik. Der Weg zum strukturellen Antisemitismus ist nie weit, wenn linkes Gedankengut ausgebreitet wird.

Deshalb warnen Susann Witt-Stahl und Michael Sommer in dem Buch „Antifa heißt Luftangriff!« – Regression einer revolutionären Bewegung“ (2014) der Antifaschismus drohe zur Ode an die freie Marktwirtschaft und der Apologetik des Krieges zu verkommen .

Antideutsche gegen Linke und Friedensaktivsten

Die politische Strömung, aus der sich dieses Gedankengut speist heißt „Antideutsche“.

Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, jeden Anflug von deutschem Nationalismus und Nationalstolz zu bekämpfen, die israelische und die US-Regierung, sowie die Nato gegen Kritik zu verteidigen, linke Kriegsgegner als versteckte Antisemiten zu entlarven, der Nähe zu kruden rechten Verschwörungstheorien oder zu Putin zu beschuldigen, und sie als neurechts, rechtsoffen oder ähnliches zu brandmarken.
Vor allem, wer 2014/15 bei Montagsdemonstrationen und Mahnwachen für den Frieden aufgetreten ist und in der alternativen oder linken Szene eine gewisse Prominenz hat, wird zum Ziel. Die Methoden sind rabiat.
Ziel ist, die Zielpersonen politisch-moralisch zu vernichten und in ihren Milieus auszugrenzen, indem man allen, die diesen Personen ein Forum geben oder sie öffentlich verteidigen könnten, die Angst einflößt, sie könnten die nächsten sein.

Über die Antideutschen in der Linkspartei, die Torten, die sie werfen oder feiern, und das Geld, das sie von der linken Rosa-Luxemburg-Stiftung bekommen, ist schon genug geschrieben worden, z.B.:

Isabel Erdem (2006), „Anti-deutsche Linke oder anti-linke Deutsche? Eine sachliche Betrachtung“ ist eine gewissenhaft Auseinandersetzung mit antideutschem Gedankengut und seiner Vereinbarkeit mit traditionell linken Ideen, veröffentlicht durch die Rosa-Luxemburg Stiftung.

Jens Merten (2010), „Von innen umzingelt“ sieht Antideutschtum als eine mit einem linken Habitus agierende Variante des Neokonservatismus

Jens Berger (2016) „Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftungschreibt über aktuelle antideutsche Netzwerke in der Linken nd wer ihnen angehört.

Raubtiere unter Veganern

Viel weniger bekannt als der Einfluss der Antideutschen auf die Antifa und die Linke ist, dass sie die stark wachsende vegane und Tierrechts-Szene schon weitgehend unter ihre Kuratel gebracht haben. Besonders aktiv dabei waren die anonymen Macher einer Website namens Indyvegan.org.
Dort wird im Schutz der Anonymität hemmungslos Rufmord und Diffamierung betrieben.

Hauptmittel der Verunglimpfung ist die Guilt-by-Association. Jemand trat schon mal auf einer (Friedens-)Veranstaltung, auf der auch echte Rechte oder nur als rechts Verunglimpfte waren, auf, oder hat sich nicht ausdrücklich genug von solchen Personen distanziert.
Rechtsoffen“, „Verschwörungstheoretiker“ und „Querfront-…“ sind die häufigsten und bis zum Überdruss wiederholten Vorwürfe. Gruppen und Organisatoren von Veranstaltungen werden massiv bedrängt, Personen, die auf dem Index dieser Agitatoren stehen, nicht einzuladen oder wieder auszuladen.
Widersetzen sie sich, kommen sie selbst auf den Index und werden mit Shitstorms überzogen.

Die letzten Einträge (Stand 6.10.2016) auf Indyvegan lauten: „Albert Schweitzer Stiftung und Tierschutzbund nehmen an rechtsoffener Tierschutzveranstaltung teil“, „V-Partei³ Vorsitzender Roland Wegner bezeichnet Verbreitung rechter Ideologien als Privatsache“, „Zwei vegane Nominierungen für den Goldenen Aluhut 2016“, „Veganes Sommerfest Köln – Rechtsoffene Veranstaltungspolitik und Abwehr“ und „Tierschutzzentrum Lüneburger Heide – Wenn Holocaustleugnung unter Meinungsfreiheit fällt“.

Der Tierschutzverein Lüneburger Heide kam jüngst auf den Index, weil er für ein Tierschutz-Benefizkonzert die Band VitaVision eingeladen und trotz massiver Intervention der anonymen Indyvegan-Macher nicht wieder ausgeladen hatte. Dabei hatten letztere Abgründiges über deren Sängerin herausgefunden, nämlich:

„Auf ihrer Facebook-Seite verbreitet sie neben einer Vielzahl von Beiträgen zur Chemtrail-Verschwörungsthese zahlreiche rechte Medien. Wir stießen auf Beiträge des Verschwörungskanals KenFM(11), mehrere Beiträge eines Nachfolgeprojekts der völkisch-antisemitischen Mahnwachen, „Frieden Rockt“, (12) einen Beitrag des rechten Verschwörungsideologen Christoph Hörstel0 (13) sowie auf Verschwörungsthesen zur angeblichen Gleichschaltung der Medien in Deutschland.(14) Zeyneb Ummsitta bezeichnet die USA als „U-n S-oziale A-liens“15.“

Mit „völkisch-antisemitischen Mahnwachen“ sind Friedensmahnwachen gegen die Nato- und US-Kriege gemeint. Die schrecklichen Verschwörungstheorien zur angeblichen Gleichschaltung der Medien entpuppen sich unter Fußnote 14 als eine von der Sängerin auf Facebook geteilte (nicht selbst erstellte) karikierte Unterhaltung zweier Nachrichtensprecher. Etwas derb aber nicht gänzlich unwitzig. Die emöprte U.S.A.-Veballhornung hat sie über einen Post gesetzt, in dem es darum ging, dass die US-Navy Millionen Meerestiere legal töten könne. Es zeugt schon von sehr beträchtlichem gesinnungspolizeilichen Eifer, solches Zeug über jemand ausfindig zu machen und zusammenzutragen.
Den nicht untypischen Erfolg der Aktion kann man einem Facebook-Post der Lüneburger Tierschützer entnehmen:

„Letzte Woche begann ein furchtbarer Shitstorm auf die Veranstaltungsseite des Tier- und Naturschutz Open Air Lüneburger Heide sowie an uns als Veranstalter. Einigen Menschen in diesem Land war es ein großer Dorn im Auge, dass die Band VitaVision das Open Air musikalisch begleitet. Durch Hetzjagd und Internet-Mobbing ist es soweit gekommen, dass die Band die Veranstaltung leider abgesagt hat. Wir bedauern das zutiefst und sind über solche Machenschaften, die irgendwelche Menschen anonym in die Welt posaunen, entsetzt …“

Ein Web-Administrator veganer Facebook-Gruppen, der deren Mitglieder vor den nervigen, unter falschen Identitäten agierenden Diffamierungs-Trollen von Indyvegan schützen wollte, indem er deren Fake-Accounts sperren ließ, wirden von Indyvegan massiv gesinnungspolizeilich verfolgt und mit Klarnamen öffentlich angegriffen, bis hin zu Brechreiz-erregenden Aufrufen an Leser, alles Kompromittierende über diesen Menschen in den Kommentarspalten mitzuteilen. Dabei legen sie ihm keine problematischen Aussagen zur Last. Sein Verbrechen ist allein, dass er seine Facebook-Gruppen „entpolitisieren“ und die Diskussionen auf Tierschutz beschränken wolle.

Obwohl es sich um eine sehr kleine Gruppe von antideutschen Aktivisten zu handeln scheint, ist ihr Erfolg sehr beträchtlich. Viele Veranstalter scheuen den Ärger und laden die als „rechtsoffen“ und ähnliches Diffamierten nicht mehr zu ihren Veranstaltungen ein oder wieder aus. Die bekannteren veganen Aktivisten, die sich an Friedensdemos beteiligt haben, wurden in ihrer Szene ausgegrenzt. Eine Reihe von ihnen hat sich frustriert zurückgezogen.
So brüsten sich die Indyveganer mit dem Post der „veganen Querfront-Aktivistin“ (weil Mahnwachenteilnehmerin) Morgaine, die schreibt:

„Leider bin ich dieses Jahr auf keinem veganen Straßenfest eingeladen. Letztes Jahr war ich noch bei 15 eingeladen. Bei einem wurde ich eingeladen, bekam dann doch wieder eine Absage. Das ist schon sehr traurig und enttäuschend, dass die Orgas sich da so einschüchtern lassen, noch dazu von anonymen Drohungen. Die Antideutschen haben ganze Arbeit geleistet.“

Anlass ist ihr Dank an und ihre Unterstützung für den veganen Kraftsportler und Werbefigur der Szene Patrik Baboumian („Stärkster Mann Deutschlands“ 2011), der sich lange Zeit heftig gegen die Anfeindungen wehrte. Das Ende vom Lied war: er wurde so lange bedrängt, bis er den Gang nach Canossa antrat und seinen Auftritt bei den Friedensmahnwachen und sein Eintreten für dieselben ebenso öffentlich wie unterwürfig als Fehler bezeichnete.

Austrocknung der Friedensbewegung geglückt

Wundert sich noch jemand, warum die Mahnwachen und Friedensdemos so klein und relativ unbedeutend blieben, warum aus den linken und alternativen Szenen so wenig Begeisterung dafür aufkam, obwohl Umfragen zufolge sogar große Mehrheiten der Gesamtbevölkerung die friedenspolitischen Anliegen der Veranstalter teilen?
Marsili Cronberg, ein „Kämpfer gegen rechtes und antisemitisches Gedankengut“, wie er sich selbst bezeichnet, und ein „Lieblingsopfer“ von Indyvegan hat einen bewegenden Text überDie Methode Indyvegan“ geschrieben, eine Methode, die weit über Indyvegan hinaus bei den antideutschen Aktivisten Verwendung.

„Mein ‚Vergehen‘ ist, daß ich Reden bei den Mahnwachen für den Frieden gehalten habe. Nicht WAS ich gesagt habe, wird dabei zum Thema gemacht (sonst müsste man ja zugeben, daß ich klare Positionen gegen genanntes Gedankengut bezogen habe, z.B. hier gegen Antisemitismus), sondern DASS ich es gemacht habe. Ich kann meine Begründungen dafür, warum ich es getan habe, noch so umfassend und erschöpfend auf meiner Internetseite formulieren. Es wird einfach ignoriert und weiter frech behauptet, ich hätte mich angeblich nicht geäußert. z.B. wird behauptet, ich hätte nichts zu bestimmten Protagonisten der Mahnwachen gesagt, obwohl ich dies in zahlreichen Beiträgen getan habe, die über meiner Internetseite abrufbar sind. Daß es mir darum ging, daß die wegen der Ukrainekrise verunsicherten Menschen, die zu den Mahnwachen gingen gerade NICHT Demagogen wie Elsässer, Popp und Co. auf den Leim gehen: unwichtig. Begründet mit dem fadenscheinigen und verschwörungsideologischen Argument, die Mahnwachen seien aus einem, rechten, völkischen Netzwerk hervorgegangen – ein Argument, das sich in keinster Weise seriös belegen lässt. (…) Natürlich sticht es mich, wenn ich Menschen begegne, die sich mir gegenüber reserviert verhalten, bis ich merke, daß sie Indyveganartikel über mich gelesen haben. Natürlich sticht es mich, wenn ich in Diskussionen als Mahnwichtel lächerlich gemacht werde und das mit ähnlichen Argumentationen begründet wird, die Indyvegan gegen mich verwendet hat. Zu leugnen, daß mich dies nicht trifft, wäre schlicht gelogen und es ist einer der Gründe, warum ich mich weitgehend aus der veganen Bewegung zurückgezogen habe. Warum ich es vermeide, auf vegane Feste zu gehen. Oder warum ich mich kaum noch in Diskussionen einbringe. (…) Es ist für jemanden, der stark mit der veganen Bewegung verbunden ist kaum zu zu ertragen, wie immer mehr der Protagonisten zu Opfern der Methode Indyvegan werden. Wie sich immer mehr zurückziehen. Angst haben. Still werden.“

Journalisteneinschüchterung (erst einmal) misslungen

Auch mich haben einige aus Anlass eines früheren Textes, in ehrlicher Sorge gewarnt, mich nicht mit diesen Leuten anzulegen, damit ich nicht zu ihrer Zielscheibe werde. Meine Aktivitäten in sozialen Medien scheinen aber ohnehin bereits genauso durchforscht und archiviert werden, wie diejenigen der Sängerin von VitaVision. Ein @huessya aus der Schweiz twitterte triumphierend seine Follower und meinen Arbeitgeber an, als er meinte, mir mit einem Uralt-Tweet, den einer seiner Kollaborateure gefunden und ihm geschickt hatte, kompromittierende Kontakte nachweisen zu können. (Es ging um das Wort „Danke“, das ich geschickt hatte, nachdem eine mir nicht näher bekannte Website mich per Twitter-Nachricht informiert hatte, dass man einen Blogbeitrag von mir verlinkt oder übernommen habe.)

Bei @huessya kann man sich auf Twitter umfassend darüber informieren lassen, wen die Antideutschen gerade auf dem Kieker haben und wer in dieser Szene politisch und in den Medien besonders aktiv ist. Dort wurde ich auch auf die Vorgänge bei den Veganern und inzwischen auch der Queer-Szene aufmerksam gemacht. Seit ich mich kritisch über eine verunglimpfende Querfront-„Studie“ des ehemaligen Rundschau-Chefredakteurs Storz geäußert hatte, gehöre ich zu den Beobachteten und werde gelegentlich mit einem Tweet oder Blogbeitrag auf Hüssys „Querfrontseitenblog“ bedacht. Es geht selten darum, was ich schreibe oder sage, sondern meist darum, wer meine Texte verlinkt oder mit wem ich rede (rechtsoffene Leute und Verschwörungstheoretiker).
Hinzu kam wenig später, dass ich auf Storz‘ pseudo-linkem Oxi-Blog und auf Jungle World indirekt des Antisemitismus beschuldigt wurde. (Bis vor wenigen Monaten wurde man übrigens nebenher bei Herrn Hüssy auch noch über neues Kriegsgerät der israelischen Armee, neue israelische Rekrutenjahrgänge und ähnliches informiert. Dieser Informationsstrang ist inzwischen weggefallen.)

Jetzt sind die Queers dran

Nun ist offenbar die Szene der Lesben, Schwulen, Transgender und sonstigen Genderqueer an der Reihe. Die antideutsche Wochenzeitung Jungle World, die sich selbst als anti-antiamerikanisch und anti-antiisraelisch bezeichnet, brachte am 5. Oktober unter der offenbar nicht ironisch gemeinten Überschrift „Queers for Israel“ einen Bericht über ein konspiratives Vernetzungs-Treffen antideutscher Agitatoren in dieser Szene.

In der Berliner Werkstatt der Kulturen redeten 60 Aktivisten darüber, wie man gegen den vermeintlichen „Israelhass in der queeren Szene“ vorgehen könne. Dabei wurde über mögliche Aktionen gegen queeren Antisemitismus gesprochen und der zielführende Gebrauch wichtiger Begriffe wie „Homonationalismus“ und „Critical Whiteness“ eingeübt.
Die Aktivisten lernten, dass Homonationalismus eine biopolitische Struktur bezeichnet, in der Schwule in einen nationalen Diskurs eingemeindet werden, um Muslime aufgrund ihrer vermeintlichen Homophobie auszugrenzen. „Critical Whiteness“ ist eine soziologische Theorierichtung, die den Weißen ihren rassisch privilegierten Status unübersehbar unter die Nase halten will.
Das zu entlarvende Problem dieser antirassistischen Theorie für Anti-Antisemiten liegt darin, dass sie die jüdische Religion als Grund für Diskriminierung vernachlässigt, und so „ein Instrument zur Machtausübung und Machterhaltung durch autoritäre Sprechverbote in der linken Szene“ wird.
Wer die Diskriminierung von Farbigen bekämpft, ohne sich über Judenhass zu äußern, kann also bei Bedarf als struktureller Antisemit entlarvt werden, der Diskriminierung von Juden „marginalisiert“. So kompliziert ist es, und doch so einfach, wenn man es einmal verstanden hat.

Die queere deutsche Szene kann sich darauf freuen, dass bald dem grassierenden schwulen und lesbischen Antisemitismus, den die meisten in ihrer grenzenlosen Naivität noch gar nicht bemerkt haben, der Garaus gemacht wird. Dass sie dafür vor jeder Gay-Pride-Parade ein paar Dutzend Gruppen und ein paar Hundert Teilnehmer auf ihre Gesinnungsfestigkeit hin überprüfen müssen, sollte nicht zu viel verlangt sein.
Es werden ja sicher auch in dieser Szene anonyme Websites wie Indyvegan bereitgestellt werden, auf denen jeder nachschauen kann, wen die Experten für strukturellen Antisemitismus, regressive Kapitalismuskritik und fehlgeleiteten Antirassismus auf die Liste derer gesetzt haben, mit denen man tunlichst jeden Kontakt vermeiden sollte.

Änderungshinweis: Den Literaturhinweis auf Isabel Erdem habe ich am 7. Oktober eingefügt, sowie am 8.10. folgender Link zu:

Schmonzette zum Thema: „Die wohlerzogene Antifa und das Bargeld

Jochen