„Üppige Sozialleistungen machen Menschen unglücklich“ – So der beliebte Zuchtmeister und Obergeizkragen W.Schäuble

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Am 13.Januar berichtet die junge Welt:
https://www.jungewelt.de/artikel/370409.schwarze-null-des-tages-wolfgang-sch%C3%A4uble.html

Auszüge:

Vom Leinpfad, einer der »besten Adressen« Hamburgs, hat man einen wunderbaren Blick über die Außenalster. In einer weißen Villa an dieser vornehmen Straße residiert die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Hamburg (MIT) der CDU, in deren Vorstand sich vor allem Anwälte, Banker und Unternehmensberater tummeln. Leute aus Blankenese und den Walddörfern im Norden der Stadt, die in der Mehrzahl über ein fünfstelliges monatliches Salär verfügen und eher nicht zur Stammkundschaft von Ein-Euro-Läden, von denen es in Hamburg immer mehr gibt, gehören.
Bei der MIT ist man »für Freiheit, Wettbewerb, Eigentum und soziale Verantwortung«, wie es auf der Webseite heißt.

Zum Neujahrsempfang dieses honorigen Vereins gab es diesmal außer Kanapees und edlen Tropfen eine Extraportion Zynismus.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) unterhielt die Pfeffersäcke in seinem Festvortrag mit Thesen, die von der Nachrichtenagentur dpa am Wochenende in der bündigen Formulierung zusammengefasst wurden: Üppige Sozialleistungen machten Menschen unglücklich.
»Wir müssen die Balance zwischen Fordern und Fördern richtig einhalten«, befand Schäuble und verwahrte sich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Dann führte er keck gleich noch ein neues Wort in die Debatte ein: Man dürfe nicht »überfördern«, da gehe die Motivation der Menschen flöten. Müssten die Leute nicht mehr arbeiten, nehme ihnen der Staat den Anreiz, ihre persönliche Lebenserfüllung zu finden, so der Politiker.

Das sagt der Mann, der als Bundesfinanzminister mit seiner Austeritätspolitik Millionen Menschen vor allem im Süden Europas um die Lohnarbeit gebracht und damit noch tiefer in Armut und Elend gestürzt hat. Schäuble vergisst eben auch als Bundestagspräsident nicht, wer die Musik bestellt hat.
Klassenkampf von oben
ist für ihn lebenslange Verpflichtung: Einmal schwarze Null, immer schwarze Null.

Mein Kommentar: Ausgerechnet dieser Mensch, der einst tief mit im Spendensumpf de Bundes-CDU gesteckt hat, und dem man nachsagt, er hätte bei der Währungskonversion der DDR-Mark sein Insiderwissen profitabel ausgenützt. Und ebenso sorgte er durch seine Aktivität in der EU, dass das von ihm als Aufsichtsrat betreute Unternehmen Fraport sich aus der Privatisierungskonkursmasse Griechenlands als Rosinen die profitabelsten Flughäfen herauspicken konnte:https://josopon.wordpress.com/2017/08/01/griechenland-verordnete-verarmung/.

Jochen

Die Hartz-IV-Diktatur

Gut, dass Sie damals stand gehalten haben. Ihr Beispiel ist ein Ansporn für alle anderen.

altonabloggt

Aus „Die Hartz-IV-Diktatur“

Immer wieder werde ich von Journalisten gefragt, ob es ein einschneidendes Erlebnis im Jobcenter gab, das mich dazu bewegte, an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Antwort lautet: Es gab viele einschneidende Erlebnisse. Diese Eindrücke sammelten sich über die Jahre an und bewirkten, dass mein eigener innerer Druck so groß wurde, dass er auf irgendeine Weise abgebaut werden musste. Und hier kommt meist die zweite Frage: Warum haben Sie das Jobcenter nicht von sich aus verlassen und einen neuen Job gesucht? Auch diese Frage ist berechtigt. Die Antwort lautet: Ein sinnvoller Widerstand muss in meinen Augen von innen und außen kommen sollte. Von innen heraus, um Glaubwürdigkeit zu schaffen und das, was die Erwerbslosen und deren Bedarfsgemeinschaften seit vielen Jahren kritisieren, zu untermauern. Lange Zeit verfolgte ich, was in den unterschiedlichsten Foren, Blogs oder in den Sozialen Netzwerken beklagt wurde. Gleichzeitig beobachtete ich, dass Kritik selbst von Seiten…

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