AFTER THE FACT – Ausstellung und Kulturprogramm 30. MAi–17. September 2017 im Kunstbau

Lenbachhaus

Der Friedensaktivist und Künstler Franz Wanner hat einen Beitrag in der kommenden Ausstellung zu Propagandamechanismen    und lädt herzlich dazu ins Münchner Lenbachhaus ein. Auch der Ostermarsch draußen zum Tölzer Unternehmen SITEC war ein Tipp von Franz Wanner:

https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/bad-toelz-ort28297/ostermarsch-zu-toelzer-firma-friedensbewegung-nimmt-sitec-ins-visier-8135853.html

Luegen_DramaIm Vorlauf findet schon am 21.4.2017 eine Uraufführumg des Dramas „LÜGEN“ an den Münchner Kammerspielen statt, s.u: http://www.muenchner-kammerspiele.de/inszenierung/luegen

Auch mein Thema, deshalb hier ein Aufruf, diese Veranstaltungen zu besuchen:

http://www.lenbachhaus.de/ausstellungen/vorschau-2017/propaganda/

Die beste Propaganda erscheint im Gewand der Entertainments. (N.J. O’Shaughnessy)

Mit dem 21. Jahrhundert beginnt eine neue Ära politischer Propaganda. Geopolitische Ereignisse wie der 11. September, der von George W. Bush erklärte War on Terror, die Einführung der Gemeinschaftswährung der Europäischen Union und die Kriege im Nahen Osten haben über die Jahre zu verhärteten Fronten geführt: Okzident und Orient, Freiheitskämpfer und Terroristen, Wutbürger und Lügenpresse, die Europäische Union als Wunschziel (für Migranten aus kriegsversehrten und ärmeren Ländern) und Fluchtgrund zugleich (Brexit) – diese und andere polarisierende Kategorien prägen seitdem die politische Diskussion.

Propaganda als strategische Praxis der Kommunikation und Einflussnahme ist in aktuellen gesellschaftlichen Prozessen allgegenwärtig. Dennoch wird der Propagandabegriff heute zumeist gebraucht, um historische Phänome oder Missstände ‚anderswo‘ zu bezeichnen. Euphemismen wie »strategische Kommunikation«, »politisches Management« oder schlicht »Marketing« werden in westlichen Demokratien anstelle des negativ besetzten Ausdrucks verwendet, um Methoden unterschiedlich gearteter Meinungsmache zu umschreiben.

Künstler*innen finden verschiedene Wege des Umgangs mit Propaganda. Sie adaptieren ihre historische Formensprache, karikieren oder fiktionalisieren politische Täuschungsmanöver und sehen sich zugleich mit neuen Tendenzen konfrontiert, die ihre Kunst zu instrumentalisieren suchen. Anhand von künstlerischen Positionen sowie tagespolitischer Berichterstattung beabsichtigt After the Fact, Propaganda in ihren Verfahren und Zielen im Hier und Jetzt zu lokalisieren und als Konzept neu zu beleuchten.

Begleitend zur Ausstellung findet in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen ein Veranstaltungsprogramm statt.

Mit Bradley Davies, Carmen Dobre-Hametner, Beate Engl, Harun Farocki, Hans-Peter Feldmann, Samuel Fosso, Coco Fusco, Cindy Hinant, Alfredo Jaar, Wolfram Kastner, John Miller, Marge Monko, Carlos Motta, Khalil Rabah, Aura Rosenberg, Zoë Sheehan Saldaña, John Smith, Sean Snyder, Nancy Spero, Jonas Staal, Franz Wanner, u.a.
Kuratiert von Stephanie Weber

und dazu:

LUEGEN

Ein Projekt von Verena Regensburger und Ensemble, mit Übersetzung für gehörlose Zuschauer*innen

Inszenierung: Verena Regensburger

Schauspiel

Zwischen zwei und 200 Mal am Tag lügen wir – abhängig davon, was man unter einer Lüge versteht: Unwahrheiten, Postfakten, Übertreibungen, Auslassungen, Höflichkeiten, Redefloskeln. Aber wie kann man eine Lüge erkennen? Unterlaufen Gestik und Mimik das gesprochene Wort? Um der Konstruktion von Wahrheit auf die Spur zu kommen, treffen in „Luegen“ eine hörende und eine gehörlose Schauspielerin aufeinander. Die Bühne wird zu einem Versuchsraum für bewusst und unbewusst Kommuniziertes, einem Authentizitätslabor, das einlädt zu dechiffrieren, genauer hinzusehen und zu beobachten.

Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Uraufführung am 21. April 2017

Anlässlich eines Hetzartikels in der „Welt“- C. Ronnefeldt erinnert: Zur Geschichte zwischen westlicher Politik und muslimischer Welt

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Versoehnungsbund1Liebe Friedensinteressierte,

in seinem Kommentar auf Seite 1 der heutigen Ausgabe „Die Welt“ (20.11.2015) schreibt Chefkommentator Torsten Krauel:

„(…) Das Weltbild der Terroristen und ihrer vielen Sympathisanten in der islamischen Welt ist ein Sud aus Selbstmitleid, Verdrängung,
Größenwahn und bis zur Unkenntlichkeit verdrehter historischer Zusammenhänge – so, wie er in den 20er-Jahren Deutschland vergiftet
hat. (…)“

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article149057804/Wer-sagt-der-Westen-sei-schuld-hat-verloren.html

Nachfolgend sende ich einige sehr gut belegte historische Zusammenhänge zum Verhältnis zwischen westlicher Politik und der muslimischen Welt,

deren Kenntnis m.E. für eine Neuausrichtung westlicher Politik gegenüber dem Nahen und Mittleren Osten zu berücksichtigen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes


US-Präsident George W. Bush bezeichnete die Kriege in Afghanistan und Irak als „Kreuzzug“ gegen den Terror – vor folgendem historischen

Hintergrund:

Kreuzzug 1099: Massaker in der Al-Aksa-Moschee, Bericht des Augenzeugen Wilhem von Typus

„Sofort gingen die übrigen Fürsten, nachdem sie, was ihnen in den übrigen Stadtteilen in die Hände gekommen war, niedergemacht hatten, nach dem Tempel (…).
Sie drangen mit einer Menge von Reitern und Fußvolk herein und stießen, ohne jemand zu schonen, was sie fanden mit den Schwertern nieder und erfüllten alles mit Blut. Es war dies ein gerechtes Urteil Gottes (…).“

Zit. nach: Eduard und Rudolf Kausler, Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart 1840.

—————-

Das britische Versprechen während des 1. Weltkrieges auf eine arabische Unabhängigkeit, wenn sich die Araber gemeinsam mit den Briten an der Niederwerfung des osmanischen Reiches beteiligen, wurde nicht eingelöst, statt dessen zogen 1916 die beiden Diplomaten Sykes und Picot willkürliche Grenzen zur Aufteilung des Nahen und Mittleren Ostens zwischen Frankreich und Großbritannien:

24.10.1915: Brief des britischen Hochkommissars in Ägypten, Sir Henry McMahon, an den Scherifen von Mekka:

Großbritannien ist bereit, „die Unabhängigkeit der Araber anzuerkennen und zu unterstützen innerhalb der Länder, die in den vom Sherifen von Mekka vorgeschlagenen Grenzen liegen. Dies werde zu einer festen und dauerhaften Allianz führen, deren unmittelbare Ergebnisse die Vertreibung der Türken aus den arabischen Ländern und die Befreiung der arabischen Völker vom türkischen Joch sein werden (…)“.

Aus: Studiengesellschaft für Friedensforschung e.V. München, Denkanstöße Nr. 62/63, 2015.

——–

Thomas Edward Lawrence („Lawrence von Arabien“), der im britischen Auftrag die Araber zum Krieg gegen die Osmanen überredete, schrieb:

„Wir schickten sie zu Tausenden ins Feuer, in den schlimmsten aller Tode, nicht um den Krieg zu gewinnen, sondern damit das Korn und der Reis und das Öl Mesopotamiens unser werden“. (…)

„Araber vertrauen Personen, nicht Institutionen. Sie erblickten in mir einen unabhängigen Vertreter der britischen Regierung und verlangten von mir eine Bestätigung der britischen Versprechen. Daher musste ich mich der Verschwörung anschließen und versicherte den Männern – sofern mein Wort Gültigkeit hatte – ihrer Belohnung. (…)
Von Anfang an war klar, dass diese Versprechen im Falle unseres Sieges nur noch ein Fetzen Papier sein würden;“

Aus: Thomas Edward Lawrence, Die Sieben Säulen der Weisheit, Berlin 2009, S. 845f.

——

1953: Sturz der iranischen Regierung durch Großbritannien und die USA wegen der Pläne des demokratisch gewählten iranischen Ministerpräsidenten Mossadegh zur Verstaatlichung der Erdöl-Industrie:

Aus dem „Archiv der George-Washington-Universität“, „Operation TPAJAX“, freigegeben am 19.8.2013: 

„ZIEL: Premierminister Mossadegh und seine Regierung. METHODEN UND DURCHFÜHRUNG Legale und quasilegale Methoden zum Sturz der Mossadegh-Regierung und ihre Ersetzung durch eine pro-westliche Regierung. (…)
Die Entfernung Mossadeghs von der Macht wurde am 16.August 1953 erfolgreich vollzogen“.

Quelle: Michael Lüders, Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet, München, 5. Auflage 2015, S. 13f.

—–

Interview in „Le Nouvel Observateur“ im Januar1998 mit Zbigniew Brezinski, ehemaliger nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter:

Frage: Und Sie bereuen nicht, den islamischen Fundamentalismus unterstützt zu haben, in dem Sie künftige Terroristen mit Waffen und Knowhow versorgten?

Antwort: Was ist für die Weltgeschichte von größerer Bedeutung? Die Taliban oder der Zusammenbruch des Sowjetreiches?
Einige fanatisierte Muslime oder die Befreiung Zentraleuropas und das Ende des Kalten Krieges?“

Quelle: Michael Lüders, Wer den Wind sät. Was westliche Politik im

Orient anrichtet, München, 5. Auflage 2015, S. 24.

——

20.12.1983: Saddam Hussein begrüßt Donald Rumsfeld, der als Gesandter der US-Regierung den irakischen Diktator Saddam Hussein im Krieg gegen Iran (1980-1988) unterstützte:

http://nsarchive.gwu.edu/NSAEBB/NSAEBB82/


25. Juli 1990, eine Woche vor der irakischen Invasion in Kuwait am 2.8.1990:

US-Botschafterin April Glaspie an Saddam Hussein: „Ich weiß, dass Sie Gelder benötigen. Wir verstehen das, und wir glauben, dass sie die Gelegenheit erhalten sollten, ihr Land wieder aufzubauen (…).
Wirhaben keine Meinung zu innerarabischen Konflikten, auch nicht zu ihren Grenzstreitigkeiten mit Kuweit“.

Quelle: Michael Lüders, Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet, München, 5. Auflage 2015, S. 41.

——

„PR-Agentur Hill & Knowlton – Schmutzige Sprechblasen

Nayirah erzählte am 10. Oktober 1990 im amerikanischen Kongress eine traurige Geschichte. Die 15-jährige Hilfskranken-schwester aus Kuwait wollte beobachtet haben, wie irakische Soldaten ihr Krankenhaus überfielen.
‚Sie nahmen die Babys aus den Brutkästen und legten sie zum Sterben auf den Boden‘, erzählte Nayirah unter Tränen.

Die westliche Welt war schockiert. Die irakische Armee galt als brutal und barbarisch. Und Präsident George Bush senior ließ aufrüsten.
Wenig später begann die Operation Desert Storm – und damit der erste Krieg der USA gegen den Irak.

Nayirah war aber gar nicht Nayirah. In Wirklichkeit heißt sie Nijirah al-Sabah und ist die Tochter des damaligen kuwaitischen Botschafters in den USA“.

http://www.sueddeutsche.de/politik/pr-agentur-hill-amp-knowlton-schmutzige-sprechblasen-1.179920


12. Mai 1996: US-Außenministerin Madeleine Albright im Interview der US-Sendung „60 Minutes“:

Frage: „Eine halbe Million Kinder sollen im Irak mittlerweile gestorben sein. Das sind mehr Kinder, als in Hiroshima gestorben sind.

Ist das den Preis wert?“ Madeleine Albrights Antwort: „Ich denke, dass ist eine sehr harte Wahl, aber der Preis – wir glauben, dass es den

Preis wert ist“.

Quelle: Michael Lüders, Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet, München, 5. Auflage 2015, S. 46.

——-

2003: Colin Powell über seine Irak-Rede vor UN-Sicherheitsrat: „Schandfleck meiner Karriere“:

„Der ehemalige US-Außenminister Colin Powell hatte im Februar 2003 den Einmarsch im Irak mit Saddams angeblichen Massenvernichtungswaffen gerechtfertigt.
Das stellte sich später als unhaltbar heraus. Er fühle sich deswegen ‚furchtbar‘ sagte Powell jetzt in einem Interview“.

http://www.sueddeutsche.de/politik/powell-ueber-irak-rede-vor-un-sicherheitsrat-schandfleck-meiner-karriere-1.928315


ARD, Weltspiegel, 3.2.2014: „ Irak: Uranmunition – das strahlende Vermächtnis“

„Visite in den Kinderkrankenhäusern von Basra – die Betten auf allen Stationen sind belegt, die Zahl der Krebsfälle ist in den vergangenen zehn Jahren drastisch angestiegen. Gehirntumore, Knochenkrebs,körperliche Missbildungen und immer wieder: Blutkrebs.
1200 junge Patienten in der staatlichen Kinderklinik leiden unter Leukämie, die Überlebenschance beträgt 50 Prozent“.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/swr/2013/irak-uranmunition-100.html


19.4.2011: Mohamed ElBaradei, ehemaliger Direktor der Internationalen Atomenergieagentur in Wien  im „Spiegel-Interview“ zu den iranischen Atomverhandlungen:

„ElBaradei: Wir standen tatsächlich mehrfach kurz vor einer Lösung. 2003 waren die Iraner bereit, aber die Regierung von US-Präsident George W. Bush wollte nicht. Als dann 2010 Präsident Barack Obama seine Hand ausstreckte, konnten die Iraner sie aufgrund innenpolitischer Machtkämpfe nicht ergreifen. (…)

ElBaradei: Ich halte mich streng an die Fakten, und dazu gehört eben auch, dass Amerikaner und Europäer uns wichtige Papiere und Informationen vorenthielten.
Denen ging es nicht um einen Kompromiss mit der Regierung in Teheran, sondern um einen Regimewechsel. Dafür war ihnen so ziemlich jedes Mittel recht.“

SPIEGEL: Und die armen Iraner waren völlig unschuldig?

ElBaradei: Nein, auch die haben getrickst. Aber der Westen hat nie versucht zu verstehen, dass es Iran vor allem um Anerkennung, um eine Behandlung auf Augenhöhe ging“.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-78076179.html


Süddeutsche Zeitung, 15. Juli 2011, zur Kooperation Deutschlands mit Saudi-Arabien:

„Eigenwilliges Kooperationsmodell: Die Bundespolizei bildet saudi-arabische Grenzschützer aus, die Bezahlung der Beamten läuft über den privaten Rüstungskonzern  EADS.
Dass privatwirtschaftliche Interessen und hoheitliche Aufgaben derart vermengt werden, scheint selbst dem Bundesinnenministerium nicht mehr ganz geheuer zu sein“.

http://www.sueddeutsche.de/politik/bundespolizei-in-saudi-arabien-hart-an-der-grenze-1.1120387


„Vergessener Krieg: Saudi-Arabien bombt den Jemen ins Elend 

Spiegel online, 29.7.2015 von Christoph Sydow:

„Saudi-Arabien führt Krieg im Jemen, seit vier Monaten schon – angeblich, um das Land zu stabilisieren.
Doch die Militäroperation erreicht das Gegenteil: Tausende Zivilisten wurden getötet, 13 Millionen Menschen hungern“.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/jemen-saudi-arabiens-krieg-gegen-die-huthis-hat-schlimme-folgen-a-1045758.html


US-Präsident B. Obama in Kairo,  Juni 2009

As-salaam alaikum. Wir kommen zusammen in einer Zeit großer Spannung zwischen den Vereinigten Staaten und Muslimen auf der ganzen Welt – einer Spannung mit Wurzeln in historischen Kräften (…).
In jüngererZeit wurde die Spannung von einem Kolonialismus genährt, der vielen Muslimen Rechte und Chancen verwehrte, und von einem Kalten Krieg, in dem zu oft überwiegend muslimische Staaten ohne Rücksicht auf ihre eigenen Ziele wie Stellvertreter behandelt wurden.

Der Heilige Koran lehrt, dass wer einen Unschuldigen tötet, die ganze Menschheit tötet, und dass wer einen Menschen rettet, die ganze Menschheit rettet.
Der anhaltende Glaube von mehr als einer Milliarde  Menschen ist so viel größer als der engstirnige Hass einer kleinen Gruppe.
Der Islam ist nicht Teil des Problems bei der Bekämpfung des gewaltsamen Extremismus, sondern ein wichtiger Teil zur Förderung des Friedens…

Ich habe unmissverständlich jede Anwendung von Folter durch die Vereinigten Staaten verboten und ich habe angeordnet, das Gefängnis in Guantánamo Bay bis zum nächsten Frühjahr zu schließen. (…)

Es gibt keinen Zweifel: Die Lage des palästinensischen Volks ist untragbar. Amerika wird dem legitimen Streben der Palästinenser nach Würde, Chancen und einem eigenen Staat nicht den Rücken kehren…

http://www.faz.net/aktuell/politik/obama-rede-im-wortlaut-der-islam-ist-ein-teil-amerikas-1810953-p4.html


F.A.Z., 26.9.2014

Muslimische Gelehrte protestieren gegen IS

Gegen das Vorgehen des IS protestierten 120 muslimische Gelehrte, darunter hochrangige sunnitische Geistliche.
In einem offenen Brief warfen sie dem IS vor, dessen Glaubensinterpretation sei ein großer Fehler und ein Angriff auf Muslime in der ganzen Welt.
„Ihr habt den Islam fehlinterpretiert in eine Religion der maßlosen Härte, der Brutalität, der Folter und des Mordes.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/is-terror-dschihadisten-ermorden-menschenrechtlerin-im-irak-13175383.html


Clemens Ronnefeldt

Referent für Friedensfragen beim deutschen

Zweig des internationalen Versöhnungsbundes

Versoehnungsbund2

A.-v.-Humboldt-Weg 8a

85354 Freising

Tel.: 08161-547015

Fax:  08161-547016

C.Ronnefeldt@t-online.de

www.versoehnungsbund.de

Spendenkonto für die Arbeit des Versöhnungsbund-Friedensreferates:

Kontoinhaber: Versöhnungsbund e.V.

Konto 400 90 672

Sparkasse Minden-Lübbecke

BLZ 490 501 01

Stichwort: Friedensreferat/C. Ronnefeldt#

»Wording“ – Anmerkungen zum Sprachgebrauch – Sammelband »ARD & Co. Wie Medien manipulieren« erschienen

Jochens SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN

Vielleicht das richtige Buch als Grundlage für den geplanten Workshop zu Manipulation. ard_und_coIch habe mir ihn gleich bestellt, zusammmen mit dem Standardwerk von Holzkamp, Grundlegung der Psychologie:
https://www.jungewelt.de/2015/10-15/002.php


Zur Frankfurter Buchmesse ist der Sammelband »ARD & Co. Wie Medien manipulieren« erschienen, in dem 17 Autoren Beispiele und Strukturen von zielgerichteter Informationsvermittlung in den Konflikten der vergangenen Jahren beschreiben. junge Welt dokumentiert mit freundlicher Genehmigung des Selbrund-Verlags auszugsweise den Aufsatz »Wording – Anmerkungen zum Sprachgebrauch«, den der Gründer der Zweiwochenzeitschrift Ossietzky, Eckart Spoo, verfasst hat.

In der Propaganda, der wir viel öfter ausgesetzt sind, als wir ahnen, nämlich fast immer, allemal in Kriegszeiten, sind Aufklärung und Propaganda ein Begriffspaar, ähnlich wie Freiheitskämpfer und Terroristen. Die Guten, nämlich die Unsrigen, warnen, die Bösen, das heißt die Feinde, drohen.
Gemeint ist ein und dasselbe Verhalten: Man verknüpft Forderungen an die Gegenseite mit der Ankündigung, ihr empfindlich zu schaden, falls sie nicht nachgibt. Auch Sanktionen werden als Warnungen ausgegeben, die bis zur Hungerblockade reichen dürfen – vorausgesetzt, dass wir Guten sie verhängen.

In früheren Zeiten, als noch NATO und Warschauer Pakt einander gegenüberstanden, war es in der westlichen Propagandasprache immer die NATO, die warnte, der Warschauer Pakt, der drohte. Je nachdem, ob nach Darstellung der von uns konsumierten Medien jemand warnt oder droht, wissen wir, was wir von ihm zu halten haben, denn Warnen, das wissen wir, ist ein freundliches, Drohen hingegen ein feindliches Verhalten.
So inszeniert die Propaganda das Welttheater und macht uns zu vermeintlich Wissenden, ohne dass wir einen Beweis erhalten und ohne dass wir uns dieser Indienstnahme unserer Köpfe bewusst werden, denn die beiden Wörter warnen und drohen sind so unscheinbar, dass sie uns beim Lesen oder Hören gewöhnlich nicht auffallen. Sie wirken unterschwellig.

Freiheitskämpfer sind gut, Terroristen böse. Wer auf unserer Seite kämpft – genau gesagt: auf der Seite unserer Obrigkeit –, ist Freiheitskämpfer. Im Kampf gegen den Terror sind ihm, weil er ein Unsriger ist, auch unerlaubte Mittel erlaubt.
Antiterrormethoden werden durch ihren Zweck zu guten Methoden, während die Mittel der Bösen nur böse Mittel sein können.

Weil 1999 die albanisch-islamisch-separatistischen UCK-Kämpfer im Kosovo gegen die Serben kämpften – also gegen Deutschlands Feinde schon im Ersten und Zweiten Weltkrieg – und weil sie Jugoslawien zerschlagen wollten, das nach den in Deutschland vorherrschenden Interessen ein unerwünschtes Überbleibsel des von Deutschland verlorenen Zweiten Weltkrieges war, sollten sie uns als Freiheitskämpfer erscheinen. Ihre Überfälle, Brandstiftungen, Morde dienten der angeblich guten Sache. Was die jugoslawischen Sicherheitskräfte dagegen unternahmen, war selbstverständlich Terror.

Im Zweiten Weltkrieg war laut Nazipropaganda jeglicher Widerstand gegen die deutsche Besatzung Terror – auf dem Balkan wie in Frankreich, Polen und der Sowjetunion. Später galt den tonangebenden bundesdeutschen Politikern und Publizisten beispielsweise auch die Nationale Befreiungsfront in Vietnam, die für die Befreiung ihres Landes erst von französischer und dann von US-amerikanischer Herrschaft kämpfte, als terroristisch.
Nachdem die FLN militärisch gesiegt hatte, wurde sie bald weniger als Feind, sondern als möglicher Handelspartner gesehen und galt nicht mehr als terroristisch. Die Propagandasprache richtet sich eben nach den jeweiligen Interessen und Machtverhältnissen. In diesem Sinne sortiert sie, was gut und was böse ist.
Gut ist vor allem die hierzulande herrschende Obrigkeit, der die Propaganda als Mittel der Herrschaftssicherung dient.

Propaganda ist ursprünglich ein kirchlicher Begriff. Gemeint war die Ausbreitung des christlichen Glaubens. Nichtgläubige sollten zu Gläubigen gemacht werden. Unter Aufklärung hingegen – in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes – war und ist die geistige Bewegung zu verstehen, die sich gegen das Gottesgnadentum des Absolutismus richtete und die Menschenrechte einforderte, darunter das Recht der freien Meinungsäußerung, Freiheit von staatlicher Zensur und klerikaler Bevormundung. Eine herrschaftskritische Bewegung.

Joseph Goebbels nannte sich nicht nur Reichsminister für Propaganda, sondern eignete sich für seine Amtsbezeichnung auch das Wort Aufklärung an: Reichsminister für Volks-Aufklärung und Propaganda. Die Herrschenden versuchen immer – mehr oder weniger frech, mehr oder weniger erfolgreich – sich alles anzueignen, was das Volk hervorbringt, auch und gerade die geistigen Waffen, die es gegen die Herrschaft schmiedet; sie wenden sie dann gegen das Volk selber.
In der heutigen Propagandasprache ist Propaganda ein böses Mittel der anderen, der Bösen. Die Propaganda, die man selber betreibt, nennt man Aufklärung. (…)

Kinder sollten Medienanalyse lernen, kritischen Umgang mit der Mediensprache, auch mit der Sprache der Bilder. Sie sollten dazu angehalten werden, jedes Wort zu prüfen. Was suggeriert die Wortwahl? Welchen Interessen dient sie? Übernehmen die Medien kritiklos propagandistische Wortprägungen wie Eigenverantwortung (Sozialabbau zugunsten des Staates und der Unternehmen) oder Verfassungsschutz (Geheimdienst mit engen Beziehungen zu Neonazis)? Welche Wirkung erzielt man, wenn man Paarwörter wie Fluchthelfer und Schleuser austauscht? (…)
Wie wirkt es sich auf die Meinungsbildung aus, wenn Journalisten – wie in der Tagesschau geschehen – dem Publikum lakonisch, ohne Angabe der Täter und der Opfer, mitteilen, das Gewerkschaftshaus in Odessa sei »in Brand geraten«. Auf Kritik an der Berichterstattung der Tagesschau antwortete ihr Chefredakteur Kai Gniffke, die Diktion der Tagesschau wie auch der Tagesthemen stimme mit dem Wording der Nachrichtenagenturen und der »Qualitätszeitungen« überein.
Wording – das klingt doch gleich viel besser und moderner als Sprachregelung.

Ronald Thoden (Hg.): ARD & Co. Wie Medien manipulieren. Frankfurt am Main 2015, 300 Seiten, 16,80 Euro.

Jochen

USA – Der Amero, eine neue Währung für die nordamerikanische Währungsunion? – voltairenet.org – 04.01.15 –

Spekulation oder Realität ? Man kann nichts mehr für unmöglich halten.

mundderwahrheit

Der Amero, eine neue Währung für die nordamerikanische Währungsunion?

Die Debatten über die Zukunft des Euro müssen im Hinblick auf das nordamerikanische Amero-Projekt geändert werden. Durch ihre eigene Zerstörung des Dollars könnten die Vereinigten Staaten bestimmte derzeitige Inhaber in Verlegenheit bringen. Sie könnten auch einen großen Währungsraum offiziell schaffen und die Verschmelzung mit dem Euro vorschlagen. Falls das Projekt des Amero sich realisieren sollte, würde es einen tiefgreifenden Wandel der US-Politik bedeuten, der jetzt bei der Eroberung der Welt ihre kontinentale Basis begünstigen würde.

| Mexiko-Stadt (Mexiko) | 4. Januar 2015
JPEG - 33.2 kB

– An einem einzigen Tag hat der Rubel mehr als 20 % gegenüber dem Dollar und dem Euro verloren; zur gleichen Zeit hat Sergey Griniajev, Generaldirektor des Zentrums für Studien und strategische Prognosen von Russland angekündigt, dass die Vereinigten Staaten sich auf die Einführung einer neuen Währung, den Amero vorbereiten, wenn die Dollar-Blase platzen wird. Er…

Ursprünglichen Post anzeigen 1.018 weitere Wörter