Mitteilungen der DFG-VK Nordschwaben
EU und Türkei einigen sich auf Flüchtlingsabkommen
Super, jetzt kann es richtig losgehen. Beide Teile, die EU und die Türkei werden alle Vereinbarungen einhalten. Jetzt ist die Flüchtlingskrise vorüber. Und weil die Türkei so artig ist, bekommt sie ein Bonbon und die Beitrittsverhandlungen gehen in die nächste Runde. Über die Zusammenarbeit der Türkei mit dem IS redet man nicht, denn das ist eine andere Geschichte. Aus www.contra-magazin.com
Die EU und die Türkei haben sich auf ein Flüchtlingsabkommen verständigt. Das teilte EU-Ratspräsident Tusk am Freitag nach den zweitägigen Beratungen in Brüssel mit. Die EU-Staaten und die Türkei hätten das vorgelegte Maßnahmenpaket „einstimmig“ angenommen. Auch die Bedenken Zyperns seien geklärt worden, so Tusk. Demnach soll die Türkei bereits ab Sonntag in Griechenland illegal einreisende Flüchtlinge zurücknehmen. Im Gegenzug will die EU Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Die Türkei bekommt dafür finanzielle Hilfen in Milliardenhöhe und Visa-Erleichterungen. Der bisherige Visazwang für türkische Bürger soll ab Juni „unter Auflagen“ gelockert und ein neues Kapitel in den Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der EU eröffnet werden. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zeigte sich am Freitag im Brüssel zuversichtlich, die Auflagen bis zum Sommer zu erfüllen.
Mein Kommentar: amnesty international nennt das Abkommen unmoralisch und illegal. Der zugrundeliegende Plan ist von European Stability Initiative bereits im Oktober 2015 ausgearbeitet worden, offenbar auch parallel dazu mit einer stategischen Medieninitiative, die den Termin der Landtagswahlen in Deutschland eingeschlossen hat, um Merkel dabei zu unterstützen. Die ESI wird von zahlreichen europäischen und amerikanischen Regierungen, CIA-nahen NGOs und Think Tanks, wie beispielsweise der Stiftung Mercator, George Soros´ Open Society Institute, dem Rockefeller Brothers Fund und dem German Marshall Funds finanziert: http://www.esiweb.org/index.php?lang=en&id=156&document_ID=170
Daher muss man hier Fragen stellen:
- Wer hat den Plan beauftragt?
- Wer hat das ESI für diese Arbeit bezahlt?
- Ist die Bundesregierung nicht auch der Meinung, dass eine Interessenkollision vorliegt, wenn sie sich Konzepte von einem Think Tank erarbeiten lässt, der auch von amerikanischen Interessengruppen finanziert wird?
- Meint die Bundesregierung, dass es der demokratischen Praxis entspricht, bei derartig weitreichenden Weichenstellungen nicht nur den Bundestag, sondern auch die deutsche Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen?
Und natürlich darf hier auch die obligatorische Frage nicht fehlen:
Warum liest, hört und sieht man davon nichts in unseren Qualitätsmedien?
„Sultan vom Bosporus“ – Baut Erdogan die Türkei zu einem osmanischen Sultanat um?
Präsident Erdogan ist ein großer Anhänger des Osmanischen Reiches und träumt davon, die Türkei wieder zu jenem glanzvollen Imperium auszubauen, welches in früherer Zeit von Osteuropa über den Schwarzmeerraum bis nach Persien reichte und sich im Süden auf die arabische Halbinsel und Ägypten erstreckte. Auch vertritt der Anhänger der Muslim-Bruderschaft eine konservativ-islamische Ideologie, welche den seit Atatürk geltenden Laizismus im Land schrittweise wieder aufheben möchte. Dies ist eine Mischung, die zusammen mit seiner starken Persönlichkeit darauf hinweist, dass der politische Weg der Türkei wieder hin zu einem Sultanat gehen soll. Deshalb hat er auch dem IS den Weg gebahnt und bombardiert andererseits die Kurden.
Wie wenig Erdogan von den republikanischen Grundmauern der modernen Türkei hält, zeigt sich in jüngster Zeit auch im Umgang mit der Meinungs- und Pressefreiheit, sowie mit dem Verfassungsgericht des Landes. Als dieses die Freilassung zweier inhaftierter „Cumhuriyet“-Journalisten anordnete, sagte er, er hoffe, dass das Verfassungsgericht keine Entscheidungen mehr treffe, „mit denen die Frage nach seiner Existenz und Rechtmäßigkeit gestellt wird“. Eine klare Drohung gegenüber den türkischen Verfassungshütern – entweder sie entscheiden in Zukunft so wie er es will, oder es gibt Konsequenzen. Denn die Richter hätten „gegen Land und Volk“ geurteilt.
Dazu passt auch, dass oppositionelle und/oder kritische Medien schrittweise unter staatliche Kontrolle gebracht werden. Die Zeitung „Zaman“ des Erdogan-Gegners Fetullah Gülen ist hierbei nur einer der jüngsten Schritte nach der Attacke auf die Zeitung „Cumhuriyet“. Erdogan weiß genau, dass eine Gleichschaltung der Medien propagandistisch unabdingbar ist, wenn er die Opposition im Land dauerhaft kleinhalten möchte.
Zum Thema Meinungsmache haben wir Albrecht Müller von den NachDenkSeiten am 19.2.16 nach Nördlingen einladen können. Über 100 hörten zu:
Der gelernte Volkswirt Albrecht Müller, der schon in den 60er Jahren für den damaligen Wirtschaftsminister der ersten GroKo, Karl Schiller, Reden schrieb, der danach unter den Kanzlern Brandt und Schmidt Chef des SPD-Planungsstabs wurde und schließlich für 2 Perioden als Abgeordneter im Bundestag arbeitete, gründete angesichts der ihm immer deutlicher werdenden Manipulationswirkung der Medien 2003 seine ausgesprochen erfolgreiche und von sehr vielen Internetnutzern geschätzten, täglich neuen www.Nachdenkseiten.de als ein Mittel einer unerläßlichen Gegenöffent-lichkeit. Er erläuterte an zahlreichen aktuellen Beispielen, wie z.B. die Finanzkrise, Griechenland, der Konflikt um die Ukraine, Syrien, die Flüchtlinge und das Verhältnis zu Rußland viel zu häufig reichlich einseitig in den Medien behandelt wurden und werden. Auch Kriege, so zeigte er, werden heute gezielt durch Stimmungsmache und sogar Lügen vorbereitet. Wenn Paul Sethe von der FAZ vor Jahrzehnten noch sagen konnte, die Pressefreiheit sei bei uns die Freiheit von ca. 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu sagen, sei diese Zahl inzwischen auf eine Handvoll von superreichen Familien geschrumpft, die über viel zu viele Medien in Schrift, Bild und Ton herrschten und die sich deshalb – für ihn kaum überraschend – nicht durch große Meinungsvielfalt auszeichneten.
Mahnwache gegen den ersten AfD-„Stammtisch“ in Nördlingen am 17.2.16
Spontane Kundgebung der DFG zum Volkstrauertag 2015 in Nördlingen
Mit 2 Transparenten erinnerten 3 Aktive der DFG-VK zur offiziellen Gedenkfeier um 10:30 Uhr auf dem Nördlinger Marktplatz stumm an die Ursachen vielfältiger Trauer. Während die Lokalpresse das Ereignis geflissentlich ignorierte, wurde unser Sprecher Bernhard Kusche von dem anwesenden Polizeibeamten und einer Zivilbeamtin zur Erfassung seiner Personalien abgeführt, da er sich an einer „unangemeldeten Demonstration“ beteiligt habe. Wir fragen uns, zu welchem Zweck auf einer solchen Veranstaltung eine Zivilbeamtin eingesetzt werden muss.
Weitere Termine 2016
Sa | 26.03.
11:30 |
![]() |
||||
Mo | 28.03.
10:20 |
Ostermarsch nach Schrobenhausen zur Rüstungsfirma MBDA führt (11,4 km Fußmarsch). Wir fahren mit dem Zug (Bayerntickets) nach Schrobenhausen und treffen uns um 10:20 Uhr am Augsburger Hauptbahnhof. | ||||
Mo- Fr | 11.04.-15.04. | Friedenspolitische Info-Woche an den Nördlinger Berufsschulen – wir machen das Kontrastprogramm zu einer Werbeveranstaltung der Bundeswehr für Berufsschüler | ||||
Di | 5.04.
19:00 |
Königsbronner Friedensgespräche, Alte Hammerschmiede, Königsbronn
Auf dem Podium: Agnieszka Brugger (MdB, Bündnis90 / Die Grünen), Tobias Pflüger (Die Linke) und Roland Hamm (IGM). Musik von „Dieter&Dieter“ |
||||
Sa | 9.04.
12:00 |
![]() Demonstration und Kundgebung, Start am Bahnhof Königsbronn, Georg-Elser-Denkmal |
||||
Juni | Ukraine – der vergessene Konflikt
– Gernot Lennert, DFG-VK Hessen, Nördlingen – Ort u. genauer Termin werden noch bekannt gegeben |
|||||
September | Krisenregion Mittlerer und Naher Osten
– Clemens Ronnefeldt, Internationaler Versöhnungsbund – Nördlingen – Ort u. genauer Termin werden noch bekannt gegeben |
|||||
Do | 13.10.
19:30 |
Religion und Friedensbewegung
– Dr. Markus Weingardt, Stiftung Weltethos – Nördlingen |
||||
Do | 1.12.
19:30 |
Syrien und die politische Verstrickungen des Westens
Andreas Zumach, Korrespondent der taz – Nördlingen |
Die DFG-VK Gruppe Nordschwaben trifft sich jeden 3.Dienstag im Monat 19:30 Uhr im Nördlinger Hotel „Zur goldenen Rose“, Baldinger Straße
Kontakt u.KDV-Beratung:Bernhard Kusche, 86754 Munningen, 09082/90056